Wohnhäuser statt Getränkemarkt
Für ein Grundstück in Ludenhausen gibt es neue Pläne. Warum dafür eine Stromleitung verlegt wird
Reichling/Ludenhausen An der Staatsstraße Richtung Issing soll gebaut werden – allerdings kein Getränkemarkt wie ursprünglich vorgesehen. Stattdessen sollen auf dem Grundstück gegenüber vom PennyMarkt in Ludenhausen Wohnhäuser entstehen. Die Voraussetzungen dafür schaffte der Reichlinger Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung. Ob dort ein Mehrparteienhaus, Einzel- oder Doppelhäuser zugelassen werden, darüber war sich der Gemeinderat noch nicht einig. Dies soll erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.
Das Gremium stimmte erst einmal der Änderung des Bebauungsplans „Kapellenring-Nord“zu. Damit soll das rund 2000 Quadratmeter große Grundstück von einem Misch- in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Weiter entschied der Rat, dass die über das Grundstück verlaufende Stromleitung entfernt und stattdessen unterirdisch verlegt werden soll. So soll eine höhere Bebauung ermöglicht werden.
Wie in der Sitzung zu erfahren war, wollte ursprünglich ein Interessent auf dem Grundstück einen Getränkemarkt errichten. Die Pläne bestehen aber mittlerweile nicht mehr, teilte Bürgermeister Johannes Leis mit. Stattdessen habe aber ein
Investor Interesse an dem Grundstück gezeigt. Dieser wolle dort ein Mehrparteienhaus errichten, informierte Leis.
Bedenken gegen ein Mehrparteienhaus äußerte Heinrich Quartal (Dorfgemeinschaft Ludenhausen).
Er fürchtete eine Entfremdung des Dorfes und warf die Frage auf, ob die Gemeinde denn unbedingt für Auswärtige günstigen Wohnraum schaffen müsse. Leis meinte, dass sich die Bewohner des Mehrparteienhauses im Ortsteil Reichling gut integriert hätten. Von den Neubürgern seien zum Beispiel auch einige im Schützenverein. „Es gibt immer solche und solche“, so der Gemeindechef über potenzielle Zuzügler.
Ute Steininger (Dorfgemeinschaft Reichling) fragt nach: „Warum können wir nicht einfach ein Mischgebiet lassen? Die Fläche befindet sich ja gleich gegenüber dem Penny-Markt.“Der Bürgermeister gab zu verstehen, dass die Gemeinde in einem Wohngebiet einen wesentlich höheren Quadratmeterpreis verlangen könne als in einem Mischgebiet. Zudem habe die Verwaltung mitgeteilt, dass zum Bau eines Mehrspänners zwingend ein Wohngebiet ausgewiesen werden müsse.
Die Argumente überzeugten den Gemeinderat, der einstimmig die Änderung des Bebauungsplans „Kapellenring-Nord“beschloss. Ebenso einstimmig sprach sich das Gremium für den Abbau der 20-Kilovolt-Freileitung aus, um die Bebaubarkeit des Grundstücks zu verbessern. Dazu nahmen die Räte ein Angebot der LEW zum Preis von rund 38000 Euro an. Das Angebot schließt den Abbau der Starkstromleitung und deren Verlegung unter
Angebot der LEW gilt nicht mehr lange
der Erde ein – auf einer Länge, die vom Sportplatz bis Richtung Gimmenhausen reicht. Das Angebot sei „extrem günstig“, betonte Leis. Vermutlich deswegen, weil die LEW gerade dabei sei, viele Leitungen unterirdisch zu verlegen, da diese nicht so anfällig seien. Das Angebot gelte aber laut Aussagen der LEW nicht mehr lange – daher müsse der Gemeinderat jetzt eine Entscheidung darüber treffen.