Die Seeanlage ist fast doppelt so groß
Vor dem Dampfersteg am Ammersee in Riederau ist jetzt deutlich mehr Platz. Nach der Erweiterung hat das Dorf einen neuen Treffpunkt für Picknick und Feste
Riederau Zu einer kleinen Kundgebung haben sich kürzlich die Riederauer Gemeinderatsmitglieder Patrik Beausencourt (SPD), Beatrice von Liel (Dießener Bürger) sowie Johann Vetterl und Florian Zarbo (beide Freie Wähler) zusammengefunden. Mit fünf Schildern mit der Buchstabenfolge „D A N K E“dankten sie Bauhof und Bauamt für deren Engagement, um die kleine Parkanlage vor dem Dampfersteg zu erweitern. Diese ist nämlich seit dem Frühjahr um etwa 800 auf rund 2000 Quadratmeter angewachsen. Ein bereits vor mehreren Jahren getätigter Grundstückskauf der Marktgemeinde Dießen hatte die Vergrößerung ermöglicht. Dieser Kauf erfolgte im Zusammenhang mit einem Verkauf der sogenannten Dietrich-Villa am Seeweg-Süd neben dem Strandbad.
Die bislang eher beengte Seeanlage nördlich des Dampferstegs ist mit der Vergrößerung zu einer Mehrzweckfläche für Freizeitaktivitäten und für die Dorfgemeinschaft geworden. Auch wenn es sich etwas länger hinzog, bis die Fläche vor Kurzem freigegeben werden konnte, weil der Rasen nicht so zuverlässig aufging wie erhofft: Die ersten Erfahrungen belegten schon die Anziehungskraft
Bei Erdarbeiten auf alte Ufermauern gestoßen
dieses Parks. „Es liegen schon Leute auf der Fläche“, berichtet Gustav Arnold, der Bautechniker im Dießener Rathaus, „das ist eine Erweiterung des Badegeländes“. „Und die Feiertouristen sind leider auch schon da“, berichtet Arnold weiter, „für manche ist es hip, mit einem Kasten Bier aus Augsburg nach Riederau zu kommen.“Das sei nun nicht so ganz im Sinne der Marktgemeinde, wenn dann dabei auch noch Anwohner gestört werden. So werde wohl bald ein Hinweis angebracht werden müssen, wie man sich zu verhalten habe.
Eigentlich sollte die Parkanlage vor allem eine Freifläche für die Riederauer sein, meint denn auch Gemeinderätin Beatrice von Liel, etwa um sich auf einer Picknickdecke niederzulassen. Gelegenheit, sich zu treffen, biete der neue Boule-Platz, das Gelände eigne sich für Feiern und Veranstaltungen. Dafür wurde auch ein Stromanschluss errichtet.
Das geschah, wie eigentlich die komplette Umgestaltung der Fläche, durch die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs. Entsprechend niedrig fielen die Kosten der Gemeinde aus, die neben dem Personalaufwand entstanden: 8000 Euro sah das Budget vor, berichtet Arnold, damit sei man auch fast hingekommen. Der eigentliche Aufwand habe weniger darin bestanden, die jetzige Anlage herzustellen als vielmehr darin, den früheren privaten Gartenteil „zurückzubauen“, auch weil man bei den Erdarbeiten auf eine alte Ufermauer gestoßen sei, wie Arnold berichtet. Mit dem Rückbau wurde nach dem durch Vorkaufsrecht von der Gemeinde erworbenen Gartenanteil bereits 2015 begonnen: Zunächst wurde ein Pavillon versetzt, 2017 wurde an der zurückgesetzten neuen Grundstücksgrenze eine Hecke gepflanzt. Alte Sträucher und Totholz wurden entfernt und zwei Tore nach Westen versetzt. Nachdem die neue Hecke hoch genug gewachsen war, rodete der Bauhof ab März die bisherige Hecke, änderte die Beleuchtung, schuf eine Entwässerung und legte den jetzigen Zustand an. Der neue
Stromanschluss soll die Möglichkeit bieten, auf dem Gelände vielleicht auch einmal ein Fest oder einen Adventsmarkt abhalten zu können. Eine Baumpflanzung steht noch aus.
Die Erdarbeiten sorgten dann einmal auch für etwas Aufregung, als ein im Boden liegendes Stromkabel abgerissen wurde. Die bange Frage: Hatte man die Leitung zur Sturmwarnleuchte erwischt? Nun musste die Rettungsleitstelle Fürstenfeldbruck zu Testzwecken die Sturmwarnung in Betrieb setzen: Als die Leuchte blinkte, war man erleichtert: Man hatte doch nicht die Leitung der Sturmleuchte gekappt.