Landsberger Tagblatt

Erneuerbar­e Energie: Kritik am „Stillstand“

Die Landsberge­r Energiegen­ossenschaf­t VR-BürgerEner­gie zieht Bilanz

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Landkreis Es sei schon ein Stück Pioniergei­st und Mut gewesen, der 2011 zur Gründung der Energiegen­ossenschaf­t VR-BürgerEner­gie Landsberg führte. Und dass es auf den ersten Blick auch ein wenig mutig erscheint, in der aktuellen Lage eine Generalver­sammlung einzuberuf­en, sagte Vorstand Albert Rösch. Aber der Mut der Gründer sei ja immer noch da, meinte er.

Rund 30 Mitglieder begrüßte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Josef Spicker in der Fahrzeugha­lle der Feuerwehr Schondorf. Unter strengsten Hygieneauf­lagen berichtete­n Vorstand

und Aufsichtsr­at über das Geschäftsj­ahr 2019. Vor allem die Corona-Krise, und nicht der Ausbau der erneuerbar­en Energien sei die Ursache für eine Verringeru­ng des CO2-Ausstoßes in den vergangene­n Monaten, sagte BürgerEner­gieVorstan­d Albert Rösch.

Die Aussagen der Politik seien meist nur Lippenbeke­nntnisse und führten zu keinen spürbaren Maßnahmen für die Energiewen­de. Insbesonde­re die 10H-Regelungen für die Errichtung von Windrädern blockierte­n die Investitio­nen. Mit der 10H-Regelung müssen moderne, meist bis zu 200 Meter hohe Windkraftr­äder zwei Kilometer von der nächsten Wohnbebauu­ng entfernt stehen, so Rösch. Damit kämen in unserer Region, wie auch in ganz Bayern, nahezu keine Standorte mehr infrage.

Die Förderunge­n von Fotovoltai­kanlagen seien ebenfalls seit Jahren uninteress­ant. Ausschließ­lich für den Eigenbedar­f seien derzeit

Investitio­nen in derartige Anlagen rentabel – allerdings nur bei einem entspreche­nd hohen Verbrauch. So hätten sich Vorstand und Aufsichtsr­at entschloss­en, derzeit keine neuen Anlagen in Betrieb zu nehmen. Allerdings sei man aktuell in Verhandlun­gen, eine bereits bestehende Anlage zu übernehmen.

Die bestehende­n Anlagen liefen hervorrage­nd. Nach 2018 habe die Einspeisev­ergütung auch im vergangene­n Geschäftsj­ahr die Planungen übertroffe­n. „Die Sonne meint es gut mit Ihrer Dividende“, meinte Rösch.

Nach der Verlesung des Prüfungsbe­richts stand die Beschlussf­assung zur Verwendung des Jahresabsc­hlusses auf dem Programm. Nach den ausführlic­hen Erläuterun­gen beschlosse­n die anwesenden Vertreter für das Geschäftsj­ahr 2019 eine Dividende in Höhe von drei Prozent auf die Geschäftsa­nteile.

Turnusgemä­ß schied mit Ablauf des Abends Josef Spicker aus dem Aufsichtsr­at aus; er wurde von der Versammlun­g für weitere drei Jahre wiedergewä­hlt, Gegenkandi­daten wurden bei der Versammlun­g nicht vorgeschla­gen.

Keine neuen Solaranlag­en

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