Landsberger Tagblatt

Der Herr über Biowärme und Wasser

Die Kommunalwe­rke Kaufering haben einen neuen Technische­n Leiter. Thomas Bierling tritt den Posten auch aus familiären Gründen an. Bald könnte er befördert werden

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE UND DOMINIK STENZEL

Kaufering Im Sommer vergangene­n Jahres waren in Kaufering gleich drei Spitzenfun­ktionen vakant: die des Bürgermeis­ters, die des Geschäftss­tellenleit­ers und die des Leiters der Kommunalwe­rke. Bei den Kommunalwe­rken war die Stelle rund ein Jahr offen und ist kürzlich als letzte der drei Positionen wieder besetzt worden. Thomas Bierling, 49 Jahre, ist für das Klärwerk, das Wasserwerk und das Biomassehe­izkraftwer­k zuständig sowie für die Fotovoltai­kanlagen verantwort­lich.

Er beginnt die Aufgabe als Technische­r Leiter und soll perspektiv­isch die Gesamtleit­ung der Kommunalwe­rke übernehmen. Bierling absolviert­e in München ein Studium der Versorgung­stechnik, das er als Diplom-Ingenieur abschloss. Vor seinem Wechsel nach Kaufering arbeitete er für ein Ingenieurb­üro aus Ottobeuren, zuletzt als Bauleiter auf einer Baustelle in Ravensburg. Die neue Aufgabe in der Marktgemei­nde habe ihn gereizt. Allerdings hatte die berufliche Veränderun­g für Thomas Bierling, der in Buchloe wohnt, auch private Gründe. „Ich bin nun näher bei meiner Familie“, sagt der Familienva­ter.

Fast ein Jahr lang war die Position des Technische­n Leiters bei den Kauferinge­r Kommunalwe­rken nicht besetzt. „Ich glaube, wir haben nun aber die menschlich und fachlich geeignetst­e Person gefunden“, sagt Bürgermeis­ter Thomas Salzberger (SPD). Bierling selbst zieht nach gut drei Monaten im Amt ein positives Fazit. „Die Dienstwege sind kurz in Kaufering.“

Zunächst wolle der 49-Jährige die Strukturen und Kompetenz-Richtlinie­n bei den Kommunalwe­rken verbessern. Die jeweiligen Betriebsle­iter sollen so entlastet werden.

„Ich sehe mich als Mittler zwischen ihnen und dem Markt Kaufering“, erklärt Bierling. Laut Bürgermeis­ter Salzberger habe ein solcher Schnittpun­kt zuletzt gefehlt.

Der neue Mann hat einiges zu tun. Die Projekte wurden jetzt im Werkaussch­uss für die Kommunalwe­rke vorgestell­t. Viel Geld muss in die Leitungsne­tze investiert werden, wie bekannt wurde. Aktuell wird beispielsw­eise eine Wasserleit­ung unter dem Lech hindurch gebaut. Damit soll ein Ringschlus­s für den Kauferinge­r Westen bei der Wasservers­orgung hergestell­t werden. Kauferings Quellen liegen östlich des Lechs, bislang gibt es nur eine Versorgung­sleitung vom Osten in den Westen. Erneuert werden derzeit auch die Leitungen in der

Thomas-Morus-Straße. Im nächsten Jahr sollen dann die Kanäle im Dorf sowie im Südwesten Kauferings dran sein. Für den Nordosten und Nordwesten der Kommune steht im kommenden Jahr erst einmal eine Untersuchu­ng der Kanäle an. Dabei festgestel­lte Schäden sollen 2022 repariert werden. Auf der Agenda stehen zudem unter anderem die Erneuerung des Blockheizk­raftwerks des Seniorenst­ifts und die Erweiterun­g des Fernwärmen­etzes.

Um die Projekte finanziell stemmen zu können, hatte die Marktgemei­nde zum 1. Januar 2020 die Gebühren erhöht. Die Entsorgung des Abwassers kostet seither pro Kubikmeter 2,37 Euro. Zuvor waren es 1,71 Euro. Dazu werden für den durchschni­ttlichen Haushalt mit drei Personen 40 Euro Grundgebüh­r erhoben. Der Kubikmeter Wasser kostet seit Jahresbegi­nn 1,63 statt 1,44 Euro. Die Grundgebüh­r für die Mehrzahl der Haushalte stieg von 20 auf 40 Euro.

Der Marktgemei­nderat hatte im Juli zudem auch zugestimmt, dass die Kommunalwe­rke einen Kredit in Höhe von maximal 1,37 Millionen Euro für Investitio­nen aufnehmen können, wenn das nötig sein sollte. Bisher war das nicht der Fall – laut Bürgermeis­ter Salzberger stehen aber noch Ausschreib­ungen aus.

Kommunalwe­rke könnten Kredit aufnehmen

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Thomas Bierling ist der neue Technische Leiter der Kommunalwe­rke in Kaufering. Der 49‰Jährige arbeitete zuvor für ein Inge‰ nieurbüro in Ravensburg.
Foto: Julian Leitenstor­fer Thomas Bierling ist der neue Technische Leiter der Kommunalwe­rke in Kaufering. Der 49‰Jährige arbeitete zuvor für ein Inge‰ nieurbüro in Ravensburg.

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