Neue Spieler und ein anderer Trainer
Die Herren der DJK Landsberg holen sich für die Bayernligasaion Verstärkung vom ehemaligen Gegner Kaufbeuren. Als Coach gibt jetzt ein alter Bekannter die Richtung vor
Landsberg Die Landsberger Handballer mussten den Saisonstart zwei Mal verschieben (wir berichteten) – jetzt versuchen es die Basketballer. Mit vielen neuen Spielern und einem neuen „alten“Trainer soll am Sonntag, ab 17 Uhr, mit dem Heimspiel gegen die Hellenen München II der Start in die Bayernliga erfolgen. Horst Geiger, Vorsitzender der DJK Landsberg, erklärt, worauf sich die Zuschauer einstellen müssen.
Turbulent war die Vorbereitung bei den Basketballern – darin unterscheiden sie sich nicht von den Aktiven anderer Sportarten. „Jetzt sind wir aber erst mal froh, dass wir spielen können“, sagt Horst Geiger. Und am Sonntag werden die Zuschauer beim Heimspiel auch einige neue Gesichter im Team sehen: Vier Spieler wechselten nämlich vom ehemaligen Ligakonkurrenten Kaufbeuren nach Landsberg. Ehemaliger Konkurrent deshalb, weil Kaufbeuren seine Mannschaft abgemeldet hat. „Es hatte schon im Vorfeld Gespräche gegeben“, sagt Geiger, nach dem Rückzug hatten sich weitere Spieler entschlossen, nach Landsberg zu gehen.
Unter ihnen auch Dominik Tietz, den Geiger als „das Herz der Kaufbeurer Mannschaft“bezeichnet. Allerdings muss er erst mal pausieren, denn er zog sich vor Kurzem einen Riss der Achillessehne zu und wird wohl erst nach Weihnachten für seinen neuen Verein auflaufen können.
Verzichten müssen die Landsberger auch erst mal auf Coach Ryan Broker. „Er hat vor, Anfang November nach Deutschland zu kommen, momentan ist er noch in Alaska“, so der Vereinsvorsitzende.
Aber gerade in Corona-Zeiten sei eine solche Reise mit vielen Fragezeichen verbunden. „Unser Trainer ist jetzt Michael Teichner“, betont Horst Geiger. Teichner war in den vergangenen beiden Jahren bereits Co-Trainer von Broker und in den Jahren zuvor auch schon Trainer. Wenn Broker kommen kann, müsse man sehen, wie man ihn im Verein einbinden könne.
Wo die Landsberger Mannschaft stehe, sei abzuwarten. Nur ein Testspiel gegen Weilheim (RegionalligaII) konnte man absolvieren, und das ging nach einer guten ersten Halbzeit mit 75:95 verloren. „Mehr war nicht möglich“, sagt Geiger – jetzt müsse man sehen, wie und wie lange die Saison laufe. Angepeilt wird diesmal ein guter Platz im Mittelfeld der Liga, vor dem Abbruch vergangene Saison hatten die Landsberger lange gegen den Abstieg gekämpft.
Neben den sportlichen Aspekten dreht sich diesmal auch alles um Corona. „Wir dürfen 74 Zuschauer in die Halle lassen, wenn die Tribüne nicht ausgezogen ist.“Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, wäre die Obergrenze kein Problem. „Aber bei den Handballern hat man gesehen, dass zum Spiel der zweiten Mannschaft 70 Zuschauer gekommen sind“, sagt Horst Geiger. „Man kann ja sonst nicht viel machen, vielleicht schauen sich die Leute dann Basketball an.“Für alle, die kommen, gilt aber: Mund-NasenSchutz mitbringen, der muss nämlich während des gesamten Aufenthalts in der Halle getragen werden. Deshalb wird man auch vorerst auf einen Kiosk verzichten. „Vielleicht können wir im Laufe der Saison Getränke anbieten, aber vorerst ist das mit den Hygienevorschriften nicht möglich.“
Horst Geiger ist auch gespannt, wie sich die Saison entwickeln wird. „Bislang konnte man wegen Spielermangels kein Spiel verlegen oder absagen“, erklärt er – nun gebe es einen Corona-Paragrafen, der dies ermöglicht. Nämlich dann, wenn drei Spieler auf Corona getestet werden müssen, oder bereits positiv getestet worden sind.
Die Pandemie ist auch daran schuld, dass nicht alle Mannschaften der DJK in dieser Saison antreten werden. „Wir haben eine anonyme Umfrage im Verein gemacht“, so der Vorsitzende. Die habe ergeben, dass neben der U10, U12 und der U 16-Mädchen auch die zweite Herrenmannschaft nicht am Spielbetrieb teilnehmen wird. „Wir unterstützen alle, die spielen wollen, zwingen aber kein Team“, sagt Geiger, der die Entscheidung besonders bei den Herren gut nachvollziehen kann: „Wir haben in dieser Mannschaft viele Familienväter und auch Unternehmer, klar, dass da das Risiko zu groß ist.“
Von Verbandsseite werde dies zwar bislang nicht so gesehen – wenn eine Mannschaft nicht antritt, steigt sie automatisch ab –, doch Horst Geiger erwartet da noch eine Kehrtwende. „Es gibt ja sogar Mannschaften in der RegionalligaI, die sagen, sie können das Hygienekonzept nicht umsetzen.“
Archivfoto: Thorsten Jordan
Aber auch auf die Besetzung der Teams könnte sich die Pandemie auswirken, so Geiger. Doch etwas überraschend war am ersten Spieltag jedenfalls die Heimniederlage von Burghausen gegen Jahn Freising (56:73). Auch der aktuelle Gast der Landsberger startete mit einer Niederlage: Der BC Hellenen MünchenII musste sich in Gröbenzell mit 74:96 geschlagen geben. Aber ob das aussagekräftig ist? „Es gibt extrem viele Unsicherheiten, wir müssen das Beste daraus machen“, sagt Horst Geiger.
Kader der DJK: Michael Teichner (Spieler trainer), Paul Brakel, Niklas Brakel, Willi Dressler, David Geiger, Christoph Hornung, Lukas Klocker, Jadranko Matosevic, Mika Schmid (alle DJK); Neuzugänge: Emre Özer, Benedikt Schreiber, Dominik Tietz, Tim Buttler (alle DJK Kaufbeuren), Simon Fiebich, Florian Schumacher, Simon Wais (alle DJK LL U16/18), Mateusz Bobrowski, Felix Böhm.
Wie es mit Ryan Broker weitergeht, ist offen