Mehr Parkplätze im Osten
Im Landsberger Osten sind Agrarbildungszentrum, Stadtwerke, Berufliche Schulen und Bauhof auf einem Fleck. Das sorgt für Verkehrs- und Parkprobleme. Die werden jetzt gelöst
Im Osten von Landsberg tut sich was. Das Bauhofgelände soll überplant werden. Außerdem ist ein Parkhaus angedacht, um diesen Stadtteil zu entlasten.
Landsberg Es ist schon etliche Jahre ein Thema, jetzt hat der Stadtrat die Weichen für die Sanierung und einen teilweisen Neubau des städtischen Bauhofs im Landsberger Osten beschlossen. Doch nicht nur auf dem Gelände des Bauhofs soll sich in den nächsten Jahren baulich einiges verändern. Die am Mittwoch in der Stadtratssitzung vorgestellten Planungen sehen unter anderem für Bauhof, Stadtwerke, Berufliche Schulen und Anwohner ein vierstöckiges Parkhaus an der Spitalfeldstraße vor.
Der Stadtrat hat im Mai 2018 ein Architekturbüro aus München mit der Erstellung eines Struktur- und Parkplatzkonzepts für die Epfenhauser Straße, die Spitalfeldstraße und den Schleifweg beauftragt. Dort ist neben den Stadtwerken, dem Bauhof und den Beruflichen Schulen auch das Agrarbildungszentrum angesiedelt. Zu Unterrichtszeiten herrscht in diesen Straßen ein Verkehrsund Parkchaos, wie es einige Stadträte formulierten. Im Konzept sollte daher unter anderem geprüft werden, ob neben der Modernisierung des Bauhofs Parkplätze für die Beruflichen Schulen und die Anwohner des angrenzenden Jesuitenviertels geschaffen werden können.
Das Ergebnis stellte Stadtbaumeisterin Birgit Weber den Stadträten nun vor. Demnach könnte sich das Agrarbildungszentrum auf seinen Flächen erweitern, der Bauhof wird auf dem bestehenden Gelände umstrukturiert und die Wertstoffsammelstelle verlegt. Darüber hinaus ist der Bau eines gemeinsamen Parkhauses mit etwa 440 Stellplätzen an der Spitalfeldstraße geplant.
Über den in die Jahre gekommenen städtischen Bauhof berichtete Tiefbauamtsleiter Hans Huttenloher. Der Standort sei für die aktuellen Anforderungen gut geeignet. Im Hinblick auf die Reinigung der Altstadt und den Winterdienst an den beiden Gefällestrecken (Neue Bergstraße und Katharinenstraße) sei die Innenstadtnähe ein wichtiger Standortvorteil. Durch den Erhalt von Gebäuden wie dem vor zehn Jahren errichteten Salzsilo, der teilsanierten Werkstatt und der Kfz-Halle könnten die Kosten für Sanierung und Neubau reduziert werden.
Der Bauhof entstand aus einem landwirtschaftlichen Anwesen und wurde über die Jahre immer wieder
ergänzt oder umgebaut. Derzeit stehe eine Grundstücksfläche von 17700 Quadratmetern zur Verfügung – davon rund 4000 Quadratmeter bebaut, etwa 8200 Quadratmeter Erschließungsbereiche und 5500 Quadratmeter Lagerflächen, Parkplätze und Grünflächen.
Die Kfz-Halle ist laut Huttenloher für den Fuhrpark nicht mehr ausreichend, es würden Garagen für die Pkw, Pritschen- und Kastenwagen fehlen. Aktuell seien die Fahrzeuge in Nebengebäuden wie der ehemaligen Viehhalle untergestellt. Das sei brandschutz- und baurechtlich nicht mehr zulässig. Im Verwaltungsgebäude seien Sanitär- und Umkleidebereiche nur unzureichend für die Zahl an Mitarbeitern. Als Provisorium wurden drei Container aufgestellt. Der Sozialraum sei für die 54 Mitarbeiter zu klein.
Was ist geplant? Kfz-Werkstatt, Salzsilo, Schlosserei und Kfz-Garagen sollen erhalten bleiben und die Garagen erweitert werden, wie Hans Huttenloher sagte. Neu ge
Die Nähe zur Innenstadt als Standortvorteil
baut werden müssten unter anderem eine überdachte Waschhalle und ein Verwaltungs- und Sozialgebäude für bis zu 70 Mitarbeiter. Für eine nachhaltige Energieversorgung seien Fotovoltaikanlagen und Solarthermie vorgesehen. Über zu erwartende Kosten konnte der Tiefbauamtsleiter
noch keine konkreten Aussagen machen. Ein kompletter Neubau hätte rund zwölf Millionen Euro gekostet. Erst nach der genauen Planung im nächsten Jahr könnten Aussagen zu den genauen Kosten gemacht werden. Ziel sei es, den Betrieb des Bauhofs während der Neubau- und Sanierungsarbeiten ohne größere Einschränkungen weiterlaufen zu lassen.
Die Stadträte zeigten sich grundsätzlich einverstanden mit den Planungen. Das zeigte auch das Abstimmungsverhalten zum Saniebaulich rungskonzept des Bauhofs (26:0) und zum Struktur- und Parkplatzkonzept (25:1). „Wir werden sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen. Aber das sind wir den Mitarbeitern schuldig“, sagte Christian Hettmer (CSU). Sein Fraktionskollege Harry Reitmeir wollte wissen, wer das Parkhaus auf städtischem Grund baut – die Stadt oder der Landkreis als Träger der Beruflichen Schulen. „Die Planungen dazu sind noch nicht ausgereift“, sagte Stadtbaumeisterin Weber dazu.
Ob sich das vierstöckige Parkhaus städtebaulich mit der Umgebungsbebauung vertrage, fragte Axel Flörke (Landsberger Mitte). Da auf der anderen Straßenseite Gewerbe angesiedelt sei, wäre das möglich, meinte Weber. Wie viele Parkplätze wirklich benötigt werden, sollte nach Meinung von Zweitem Bürgermeister Moritz Hartmann (Grüne) noch genauer untersucht werden. Auch die Frage, ob das Parkhaus abends und am Wochenende öffentlich genutzt werden kann.
„Wir werden viel Geld in die Hand nehmen müssen.“