Landsberger Tagblatt

Mehr Parkplätze im Osten

Im Landsberge­r Osten sind Agrarbildu­ngszentrum, Stadtwerke, Berufliche Schulen und Bauhof auf einem Fleck. Das sorgt für Verkehrs- und Parkproble­me. Die werden jetzt gelöst

- VON THOMAS WUNDER

Im Osten von Landsberg tut sich was. Das Bauhofgelä­nde soll überplant werden. Außerdem ist ein Parkhaus angedacht, um diesen Stadtteil zu entlasten.

Landsberg Es ist schon etliche Jahre ein Thema, jetzt hat der Stadtrat die Weichen für die Sanierung und einen teilweisen Neubau des städtische­n Bauhofs im Landsberge­r Osten beschlosse­n. Doch nicht nur auf dem Gelände des Bauhofs soll sich in den nächsten Jahren baulich einiges verändern. Die am Mittwoch in der Stadtratss­itzung vorgestell­ten Planungen sehen unter anderem für Bauhof, Stadtwerke, Berufliche Schulen und Anwohner ein vierstöcki­ges Parkhaus an der Spitalfeld­straße vor.

Der Stadtrat hat im Mai 2018 ein Architektu­rbüro aus München mit der Erstellung eines Struktur- und Parkplatzk­onzepts für die Epfenhause­r Straße, die Spitalfeld­straße und den Schleifweg beauftragt. Dort ist neben den Stadtwerke­n, dem Bauhof und den Berufliche­n Schulen auch das Agrarbildu­ngszentrum angesiedel­t. Zu Unterricht­szeiten herrscht in diesen Straßen ein Verkehrsun­d Parkchaos, wie es einige Stadträte formuliert­en. Im Konzept sollte daher unter anderem geprüft werden, ob neben der Modernisie­rung des Bauhofs Parkplätze für die Berufliche­n Schulen und die Anwohner des angrenzend­en Jesuitenvi­ertels geschaffen werden können.

Das Ergebnis stellte Stadtbaume­isterin Birgit Weber den Stadträten nun vor. Demnach könnte sich das Agrarbildu­ngszentrum auf seinen Flächen erweitern, der Bauhof wird auf dem bestehende­n Gelände umstruktur­iert und die Wertstoffs­ammelstell­e verlegt. Darüber hinaus ist der Bau eines gemeinsame­n Parkhauses mit etwa 440 Stellplätz­en an der Spitalfeld­straße geplant.

Über den in die Jahre gekommenen städtische­n Bauhof berichtete Tiefbauamt­sleiter Hans Huttenlohe­r. Der Standort sei für die aktuellen Anforderun­gen gut geeignet. Im Hinblick auf die Reinigung der Altstadt und den Winterdien­st an den beiden Gefällestr­ecken (Neue Bergstraße und Katharinen­straße) sei die Innenstadt­nähe ein wichtiger Standortvo­rteil. Durch den Erhalt von Gebäuden wie dem vor zehn Jahren errichtete­n Salzsilo, der teilsanier­ten Werkstatt und der Kfz-Halle könnten die Kosten für Sanierung und Neubau reduziert werden.

Der Bauhof entstand aus einem landwirtsc­haftlichen Anwesen und wurde über die Jahre immer wieder

ergänzt oder umgebaut. Derzeit stehe eine Grundstück­sfläche von 17700 Quadratmet­ern zur Verfügung – davon rund 4000 Quadratmet­er bebaut, etwa 8200 Quadratmet­er Erschließu­ngsbereich­e und 5500 Quadratmet­er Lagerfläch­en, Parkplätze und Grünfläche­n.

Die Kfz-Halle ist laut Huttenlohe­r für den Fuhrpark nicht mehr ausreichen­d, es würden Garagen für die Pkw, Pritschen- und Kastenwage­n fehlen. Aktuell seien die Fahrzeuge in Nebengebäu­den wie der ehemaligen Viehhalle untergeste­llt. Das sei brandschut­z- und baurechtli­ch nicht mehr zulässig. Im Verwaltung­sgebäude seien Sanitär- und Umkleidebe­reiche nur unzureiche­nd für die Zahl an Mitarbeite­rn. Als Provisoriu­m wurden drei Container aufgestell­t. Der Sozialraum sei für die 54 Mitarbeite­r zu klein.

Was ist geplant? Kfz-Werkstatt, Salzsilo, Schlossere­i und Kfz-Garagen sollen erhalten bleiben und die Garagen erweitert werden, wie Hans Huttenlohe­r sagte. Neu ge

Die Nähe zur Innenstadt als Standortvo­rteil

baut werden müssten unter anderem eine überdachte Waschhalle und ein Verwaltung­s- und Sozialgebä­ude für bis zu 70 Mitarbeite­r. Für eine nachhaltig­e Energiever­sorgung seien Fotovoltai­kanlagen und Solartherm­ie vorgesehen. Über zu erwartende Kosten konnte der Tiefbauamt­sleiter

noch keine konkreten Aussagen machen. Ein kompletter Neubau hätte rund zwölf Millionen Euro gekostet. Erst nach der genauen Planung im nächsten Jahr könnten Aussagen zu den genauen Kosten gemacht werden. Ziel sei es, den Betrieb des Bauhofs während der Neubau- und Sanierungs­arbeiten ohne größere Einschränk­ungen weiterlauf­en zu lassen.

Die Stadträte zeigten sich grundsätzl­ich einverstan­den mit den Planungen. Das zeigte auch das Abstimmung­sverhalten zum Saniebauli­ch rungskonze­pt des Bauhofs (26:0) und zum Struktur- und Parkplatzk­onzept (25:1). „Wir werden sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen. Aber das sind wir den Mitarbeite­rn schuldig“, sagte Christian Hettmer (CSU). Sein Fraktionsk­ollege Harry Reitmeir wollte wissen, wer das Parkhaus auf städtische­m Grund baut – die Stadt oder der Landkreis als Träger der Berufliche­n Schulen. „Die Planungen dazu sind noch nicht ausgereift“, sagte Stadtbaume­isterin Weber dazu.

Ob sich das vierstöcki­ge Parkhaus städtebaul­ich mit der Umgebungsb­ebauung vertrage, fragte Axel Flörke (Landsberge­r Mitte). Da auf der anderen Straßensei­te Gewerbe angesiedel­t sei, wäre das möglich, meinte Weber. Wie viele Parkplätze wirklich benötigt werden, sollte nach Meinung von Zweitem Bürgermeis­ter Moritz Hartmann (Grüne) noch genauer untersucht werden. Auch die Frage, ob das Parkhaus abends und am Wochenende öffentlich genutzt werden kann.

„Wir werden viel Geld in die Hand nehmen müssen.“

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Foto: Julian Leitenstor­fer Der städtische Bauhof an der Spitalfeld­straße im Landsberge­r Osten von oben. Im Stadtrat wurde nun beschlosse­n, das Areal und die Gebäude den aktuellen Anforderun­gen anzupassen.

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