Dividende auch in CoronaZeiten
Die VR-Bank Landsberg-Ammersee zieht Bilanz und sieht sich auf dem richtigen Weg
Landkreis/Schondorf Das Wirtschaftsmagazin Focus Money hat die VR-Bank Landsberg-Ammersee vor Kurzem zu einer der „Besten Marken Deutschlands“gekürt. Das sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg bei der Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank im Gerätehaus der Feuerwehr Schondorf.
Dass die Versammlung eigentlich gar nicht stattfinden dürfte, sagte Stefan Jörg zu Beginn. Denn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe eine klare Empfehlung ausgesprochen, keine Dividendenbeschlüsse zu fassen und vor allem keine Dividenden vor Oktober auszuschütten. Das Jahr 2019 sei ein erfolgreiches Geschäftsjahr gewesen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten bereits vor der „Empfehlung“der BaFin beschlossen, der Vertreterversammlung eine Dividendenzahlung in Höhe von drei Prozent zur Beschlussfassung vorzuschlagen. „Wir haben in den letzten Jahren die Weichen richtig gestellt und sind für die Zukunft gut aufgestellt“, sagte Stefan Jörg.
Auch in der Vergangenheit habe der Vorstand der VR-Bank unpopuläre Entscheidungen getroffen. So habe man vor fast zehn Jahren eine 6,4-Megawatt Solaranlage gekauft, statt die überschüssige Liquidität in Wertpapiere zu stecken. Aus heutiger Sicht sei das eine zukunftsweisende Entscheidung gewesen. Auch der Ausbau des Geschäftsfeldes Vermietung und Verpachtung, der ebenfalls schon seit beinahe zehn Jahren vorangetrieben werde, sei eine Entscheidung, die sich heute im Ertrag der Bank bemerkbar mache.
Und die wichtigste Weichenstellung? „Wir sind immer da, wo unsere Kunden sind“, sagte Stefan Jörg. Statt wie andere Banken zu schließen, bleibe es weiterhin bei 24 Standorten in der Fläche. Aber auch digital mit der Homepage, Facebook oder per App sei die Bank präsent – auf Vereinsfesten, Empfängen und mit eigenen Veranstaltungen.
Alle diese Entscheidungen tragen ihren Teil dazu bei, dass die VRBank Landsberg-Ammersee im achten Jahr in Folge zu den wachstumsstärksten Genossenschaftsbanken in Bayern zählt, wie Vorstandsmitglied
Martin Egger sagte. 1,77 Milliarden Euro betrage das betreute Kundenvolumen. Aber auch an den steigenden Mitgliederzahlen sei das Wachstum der Bank abzulesen. Um 1090 neue Mitglieder auf 18363 (Stand 31. Dezember 2019) sei man gewachsen.
Die Digitalisierung sei durch Corona beschleunigt worden, die Anforderungen durch die Kunden hätten sich massiv verändert. So seien es heute nicht mehr in erster Linie Serviceleistungen, die nachgefragt werden, sondern eine gesamtheitliche Beratung. Seit zwei Jahren biete die VR-Bank Landsberg-Ammersee deshalb Beratungszeiten von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr an. „Eine Tatsache, die von Mitwettbewerbern aktuell als neueste Innovation beworben wird“, sagte Stefan Jörg. Aber nicht nur Beratungen, auch Serviceleistungen biete man zu diesen Zeiten an. Derzeit würden auch die Automaten modernisiert und in ihrer Funktionalität erweitert. Am Ende entlastete die Vertreterversammlung Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Ebenfalls einstimmig wurden die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Dr. Andreas Wagner und Franz-Georg Schluifelder wiedergewählt und die Dividende in Höhe von drei Prozent beschlossen.