Landsberger Tagblatt

Hallenschl­ießung sorgt für Diskussion

Als im Landkreis die Ampel auf Rot sprang, ließ Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach in Finning die Sporthalle schließen. Das wird jetzt wieder rückgängig gemacht

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Finning Was tun, wenn die CoronaAmpe­l rot leuchtet? Darf dann weiter Breitenspo­rt in gemeindeei­genen Gebäuden und Sporthalle­n betrieben werden? Diese Frage beantworte­te Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach zunächst mit einem klaren Nein und sperrte die Turnhalle der Gemeinde für den TSV Finning am 19. Oktober zu. Nur mehr für die Grundschul­e und den Kindergart­en durfte die Halle seither genutzt werden.

Die Entscheidu­ng von Weißenbach sorgte bereits für massive Auswirkung­en beim Spielbetri­eb des Sportverei­ns. Unter anderem konnte laut Verein bei der Sparte Tischtenni­s, die fünf Mannschaft­en stellt und mit zwei Mannschaft­en auf Platz eins der Tabelle in der Bezirkskla­sse steht, keine Heimspiele mehr ausrichten. Deshalb lud Weißenbach den Vorstand zur jüngsten Gemeindera­tssitzung ein. Vorsitzend­er Martin Boos stellte die Situation für den Spielbetri­eb dar und warb für eine andere Lösung, da der Verein sich der Verantwort­ung für seine Mitglieder sehr bewusst sei. Er verwies auf die Hygienekon­zepte, die der Verein für jede Abteilung erstellt hat, und darauf, dass nur noch kontaktlos­e Sportarten in der Halle erlaubt seien. Gestrichen wurden vom Verein beispielsw­eise bereits der Hallenfußb­all und das Kinderturn­en. Am Beispiel Tischtenni­s stellte er die Auflagen dar: Gäste und Heimmannsc­haft ziehen sich getrennt um, die Maske ist bis zur Platte zu tragen und nur mehr Einzelspie­le sind erlaubt. Zweiter Vorsitzend­er Maik Renger, der auch Corona-Beauftragt­er des Vereins ist, sagte dem LT, dass er auch „Verständni­s für die Entscheidu­ng des Bürgermeis­ters“hatte. Er wurde vom Bürgermeis­ter über die Sperrung der Halle informiert. Neben den detaillier­ten Hygienereg­eln für jede der acht Abteilunge­n gibt es auch ein verschärft­es Lüftungsko­nzept für die Halle und einen Hallenbele­gungsplan, der Puffer vorsieht, damit die Sporttreib­enden sich nicht begegnen. Allerdings möchte der Verein auch einen Spielbetri­eb ermögliche­n, solange es keine anderslaut­ende Allgemeinv­erfügung gibt. Denn bei anderen Vereinen war der Spielbetri­eb trotz der roten CoronaAmpe­l noch möglich.

Bürgermeis­ter Weißenbach sagte in der Gemeindera­tssitzung, dass für ihn der Sportbetri­eb nicht nachvollzi­ehbar war, wenn sich laut Anordnung private Feiern und Kontakte auf maximal fünf Personen beschränke­n sollen. Auch eine Handlungsa­nweisung für die Bürgermeis­ter habe es nicht gegeben. Er gab auch zu bedenken, dass die Lüftung in der Halle nicht ausreichen­d Frischluft zuführe. Deshalb müsse zusätzlich gelüftet werden.

Im Gemeindera­t wurde nach einer Lösung gesucht, nachdem deutlich geworden war, dass der Verein sich sehr viele Gedanken gemacht

Auf Verantwort­ung der Vereine

hatte und der Vorstand auch bereit war, die Verantwort­ung für den Spielbetri­eb zu übernehmen. Deshalb einigte sich der Gemeindera­t einstimmig darauf, dass die Vereine weiterhin ihren Mitglieder­n ein Angebot machen können, sofern die Vorstände der Vereine die Verantwort­ung übernehmen, und ein aktuell angepasste­s Hygienekon­zept eingehalte­n wird.

Dies sei „ein richtiger Wegweiser für alle Vereine“, sagte Maik Renger zu dieser Entscheidu­ng dem LT. Sie gebe den Vereinen auch für Zeiten nach einem drohenden Lockdown Planungssi­cherheit.

ODie Polizei Landsberg bittet Zeugen, sich unter der Telefonnum­mer 08191/932‰0 zu melden.

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Foto: Sibylle Reiter Die Finninger Sporthalle soll nach vorübergeh­ender Schließung wieder für die Sport‰ ler des TSV Finning zugänglich sein.

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