Ein RadFunPark für Egling?
Drei Jugendliche wünschen sich in Egling einen Radparcours für Mountainbiker. Die Gemeinde signalisiert Zustimmung. Warum der Bürgermeister dennoch Bedingungen stellt
Egling Die drei Jugendlichen Stefan Hantke, Lino Engelschall und Korbinian Bals wollen „nicht mehr in andere Dörfer fahren müssen, um einen abwechslungsreichen Radparcours nutzen zu können“. Die drei Eglinger wandten sich deswegen mit ihrer Idee, ein solches Angebot in Egling zu schaffen, an Bürgermeister Ferdinand Holzer. Der Rathauschef signalisierte grundsätzliche Zustimmung, formulierte aber auch einige Bedingungen.
Ihrem Antrag für den Gemeinderat hatten die drei Jugendlichen – Stefan Hantke ist 15 Jahre alt, Lino Engelschall und Korbinian Bals sind beide 13 – eine Liste mit den Unterschriften von rund 80 Unterstützern beigefügt. Bürgermeister Holzer knüpfte vor einem formellen Beschluss des Gremiums aber einige Bedingungen an das Projekt. Diese bezogen sich in erster Linie auf die
Form des Betriebs und des Unterhalts einer solchen Anlage sowie auf die Bereitschaft der Initiatoren, sich mit Eigenleistung einzubringen.
Der sogenannte Fun-Rad-Park soll in Egling zudem als Abteilung in einen bestehenden Verein integriert werden. Alternativ könnte auch ein Betreiberverein gegründet werden. „Wir sind im Gespräch mit dem Eglinger Sportverein, da in unseren
Augen eine Anbindung an den Verein durch Schaffung einer Radabteilung für alle Beteiligten von Vorteil wäre“, berichtete Gemeinderat Bernhard Engelschall. Er ist der Vater von Lino Engelschall und unterstützt die drei jungen Eglinger bei ihrem Vorhaben. Derzeit würden diesbezüglich noch haftungsrechtliche und versicherungstechnische Fragen geklärt.
Die Gemeinde Egling könne laut Bürgermeister Ferdinand Holzer Flächen für den Bau zur Verfügung stellen. Gemeinderat Michael Bucher hatte mit der ehemaligen Kiesgrube, einem Eckgrundstück in der Nähe der Biogasanlage Zellerfeld, und einem Waldgrundstück am Radweg in Richtung Walleshausen verschiedene potenzielle Standorte aufgezeigt, die sich in der Hand der Gemeinde befinden. Einhellig favorisiert wurde in der Sitzung allerdings ein Wiesengrundstück südlich der bestehenden Skateranlage. „Uns wurde von der Gemeinde ein Areal mit etwa 5000 Quadratmetern in Aussicht gestellt“, berichtet Bernhard Engelschall auf Nachfrage des Landsberger Tagblatts.
Das Gelände soll für alle Nutzer uneingeschränkt zugänglich sein, weswegen eine Überwachung der Sicherheitsvorschriften nicht gewährleistet werden könne, so Bernhard Engelschall. „Hier müssen die Nutzer selbstverantwortlich handeln, was durch eine entsprechende Beschilderung ’Nutzung auf eigene Gefahr’ klargestellt wird“, fügte er hinzu.
Bürgermeister Ferdinand Holzer bezifferte die Kosten zum Bau einer solchen Anlage nach einer ersten groben Schätzung auf etwa 30000 Euro und konnte bereits die Möglichkeit einer Förderung über die Leader-Aktionsgruppe LAG Ammersee aufzeigen. Allerdings, so der Bürgermeister, müsste noch in diesem Jahr ein formeller Förderantrag gestellt werden.
Die Gemeinde will nun konkrete fachliche Angebote für den Bau eines sogenannten Dirtparks einholen, die noch offenen Fragen zum Betrieb und der Haftung klären und diese den Gemeinderäten in einer der kommenden Sitzungen zur Entscheidung vorlegen. Falls die Planung erfolgreich abgeschlossen werden kann, rechnen die Initiatoren mit der Fertigstellung des Radparks im Laufe des Frühjahrs 2021.
Es sind haftungsrechtliche Fragen zu klären