Souveräner Heimsieg
Emmenhausen verteidigt den Mittelfeldplatz in der Oberbayernliga. Dabei wäre sogar mehr drin gewesen
Emmenhausen Auch bei der Heimpremiere gab es für die Burgschützen Emmenhausen in der Oberbayernliga West einen Sieg und eine Niederlage. Damit bleibt der Neuling mit ausgeglichenem Punktestand im Mittelfeld der Tabelle. Die geforderten Hygienemaßnahmen wegen Corona wurden von den Gastgebern perfekt umgesetzt.
Der Ringschnitt in der offiziellen Setzliste lügt nicht. Das zeigte sich bei der Auftaktpartie in Emmenhausen. Alle fünf Aktiven der Ostallgäuer hatten deutlich mehr zu bieten als ihre Kontrahenten vom weiterhin punktlosen Pentenried. Den klarsten Vorsprung beim souveränen 5:0-Heimsieg schoss mit zehn Ringen Unterschied Florian Völk bei seinem Debüt auf Position zwei heraus. An Dramatik kaum noch zu überbieten war die zweite Partie der Burgschützen gegen die starke Reserve des Zweitbundesligisten Unterstall. Buchstäblich mit dem allerletzten Schuss wurden die Mannschaftspunkte vergeben.
Unglückliche Hauptdarstellerin war dabei ausgerechnet das Emmenhausener Ass Julia Balser. Sie hatte sich nach verhaltenem Beginn (94) mit zwei starken Serien (99/98) gegen Juliane Gersler knapp in Führung gesetzt. Und auch bei der letzten Serie landete sie zunächst fast ausschließlich Zehner. So hätten bei den letzten zwei Versuchen eine Zehn und eine Neun zum persönlichen Sieg und auch zum Mannschaftserfolg beim Zwischenstand von 2:2 gereicht. Der vorletzte Schuss brachte eine Neun.
So musste beim letzten Anschlag eine Zehn her. Eine Neun hätte ein zusätzliches Stechen bedeutet. Doch Julia Balser – allein am Stand und die übrigen Aktiven wartend im Hintergrund – zeigte Nerven und schloss mit einer für sie fast unwürdigen Acht ab. Die Begegnung war damit um einen einzigen Ring verloren.
Stinksauer war Fabian Scheitle. „Verdammt noch mal“, wetterte er. Hatte er seinen Vorjahresschnitt doch gleich um mehr als zehn Ringe übertroffen und musste sich dennoch mit 387:390 Katharina Hörmann beugen. Diese hatte ihren bisherigen Schnitt aber auch um sechs Ringe überboten und mit der Optimalausbeute von 100 Ringen bei der dritten Serie die Vorentscheidung geschafft. Auch Florian Völk zog trotz einer wiederum starken Vorstellung gegen die beste Unterstallerin den Kürzeren. Aber das ist nun mal jetzt die leistungsstarke Oberbayernliga. So reichten die klaren Erfolge für Isabell Balser und Amanda Stork nicht aus, um sich einen Platz in der Spitzengruppe zu holen.
Schützenmeister Andreas Port war nach der ersten Enttäuschung dennoch zufrieden. Sein Team hatte immerhin seine bislang höchste Gesamtringzahl erzielt und liegt als Aufsteiger im sicheren Mittelfeld. Und bei den vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen war für Port alles bestens gelaufen, einschließlich Desinfektion und Durchlüften.
Während in Emmenhausen also alles flott über die Bühne ging, wurden die Begegnungen der zweiten Wettkampfgruppe in Mering auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Tabelle ergibt daher ein verschobenes Bild. Der große Härtetest gegen das enteilte Führungsduo Gundelsdorf und Staudheim kommt für die junge Truppe aus dem Waaler Ortsteil an den nächsten zwei Wettkampftagen am 8. November und 6. Dezember – sofern es Corona möglich macht.
Balser zeigt diesmal Nerven