Schrötter kämpft mit Frust
Für den Pflugdorfer Motorradrennfahrer Marcel Schrötter läuft die Saison nicht nach Wunsch. Wie er noch die Kurve kriegen will
Pflugdorf Die Enttäuschung war Motorrad-Profi Marcel Schrötter aus Pflugdorf und den Jungs von seinem Team in die Gesichter geschrieben: Beim Grand Prix von Teruel im „Motorland Argon“(Spanien), dem viertletzten Rennen dieser für ihn völlig verkorksten WM-Saison, kam der 27-jährige Moto 2-Pilot nach Startplatz 16 über Rang 20 nicht hinaus (wir berichteten). Das war der Tiefpunkt in diesem Jahr, aber Schrötter hat noch Rennen vor sich und geht nun neue Wege, um die Saison doch noch irgendwie versöhnlich abschließen zu können.
„Ich bin wieder an dem Punkt angelangt, wo ich gar nichts mehr verstehe. An den vergangenen Rennwochenenden war es oft so, dass gar nichts gegangen ist. Es wiederholt sich also immer wieder. Wir haben Sessions, die generell in Ordnung sind, die nächste geht aber wieder total daneben. Ich habe keine Erklärung
dafür, dass ich da draußen herumfahre, als würde ich zum ersten Mal auf einem Motorrad sitzen“, hadert Schrötter.
Dabei sollte ihm doch die Vertragsverlängerung mit dem Memminger Liqui Moly Intact GP-Team
Auftrieb und Rückenwind geben. Doch es kam ganz anders: Nur drei Piloten waren im vergangenen Rennen langsamer als der Pflugdorfer, der mit 31,5 Sekunden Rückstand auf Sieger Sam Lowes ins Ziel kam.
„Es ist zur Zeit einfach eine Katastrophe und schwer zu verkraften“, gibt Schrötter zu. „Ich kann es kaum noch ertragen, dass ich von Leuten überholt werde, die ich in einem Rennen normalerweise nie sehe. Mir tut es für das gesamte Team schrecklich leid, weil sich so einen Ausgang keiner verdient hat. Im Normalfall gehört unser Motorrad zu den Schnellsten im Feld, aber mir fehlt zur Zeit einfach der übliche Speed.“Keiner wisse, warum das so ist.
Die Meisterschaft geht nun in eine zweiwöchige Pause, bevor die Saison mit dem letzten Dreierpack – zwei Rennen in Valencia (Spanien) und dem Finale in Portimao (Portugal) – zu Ende geht.
Gibt’s da ein Happy End? Marcel Schrötter hofft es: „Jeder ist mit mehr als 100 Prozent bei der Sache und überlegt Tag und Nacht, was geändert werden könnte, damit wir
Der Pilot hat für einige Dinge keine Erklärung
Drei Rennen stehen noch aus
die Situation wieder unter Kontrolle bekommen. Auch ich lasse ich nichts unversucht. Seit einiger Zeit arbeite ich wieder mehr mit meinem Mental-Coach zusammen. Ich probiere also alles Erdenkliche, dass ich vom Kopf her vollkommen bei der Sache und optimal vorbereitet bin.“
Vor den letzten drei Saisonrennen belegt Schrötter in der WM-Gesamtwertung mit 31 Punkten den 13. Platz. Ein Sprung in die TopTen ist für den Pflugdorfer noch möglich - wenn der Speed wieder stimmt . . .