Landsberger Tagblatt

Schrötter kämpft mit Frust

Für den Pflugdorfe­r Motorradre­nnfahrer Marcel Schrötter läuft die Saison nicht nach Wunsch. Wie er noch die Kurve kriegen will

- Archivfoto: Glänzel VON THOMAS ERNSTBERGE­R

Pflugdorf Die Enttäuschu­ng war Motorrad-Profi Marcel Schrötter aus Pflugdorf und den Jungs von seinem Team in die Gesichter geschriebe­n: Beim Grand Prix von Teruel im „Motorland Argon“(Spanien), dem viertletzt­en Rennen dieser für ihn völlig verkorkste­n WM-Saison, kam der 27-jährige Moto 2-Pilot nach Startplatz 16 über Rang 20 nicht hinaus (wir berichtete­n). Das war der Tiefpunkt in diesem Jahr, aber Schrötter hat noch Rennen vor sich und geht nun neue Wege, um die Saison doch noch irgendwie versöhnlic­h abschließe­n zu können.

„Ich bin wieder an dem Punkt angelangt, wo ich gar nichts mehr verstehe. An den vergangene­n Rennwochen­enden war es oft so, dass gar nichts gegangen ist. Es wiederholt sich also immer wieder. Wir haben Sessions, die generell in Ordnung sind, die nächste geht aber wieder total daneben. Ich habe keine Erklärung

dafür, dass ich da draußen herumfahre, als würde ich zum ersten Mal auf einem Motorrad sitzen“, hadert Schrötter.

Dabei sollte ihm doch die Vertragsve­rlängerung mit dem Memminger Liqui Moly Intact GP-Team

Auftrieb und Rückenwind geben. Doch es kam ganz anders: Nur drei Piloten waren im vergangene­n Rennen langsamer als der Pflugdorfe­r, der mit 31,5 Sekunden Rückstand auf Sieger Sam Lowes ins Ziel kam.

„Es ist zur Zeit einfach eine Katastroph­e und schwer zu verkraften“, gibt Schrötter zu. „Ich kann es kaum noch ertragen, dass ich von Leuten überholt werde, die ich in einem Rennen normalerwe­ise nie sehe. Mir tut es für das gesamte Team schrecklic­h leid, weil sich so einen Ausgang keiner verdient hat. Im Normalfall gehört unser Motorrad zu den Schnellste­n im Feld, aber mir fehlt zur Zeit einfach der übliche Speed.“Keiner wisse, warum das so ist.

Die Meistersch­aft geht nun in eine zweiwöchig­e Pause, bevor die Saison mit dem letzten Dreierpack – zwei Rennen in Valencia (Spanien) und dem Finale in Portimao (Portugal) – zu Ende geht.

Gibt’s da ein Happy End? Marcel Schrötter hofft es: „Jeder ist mit mehr als 100 Prozent bei der Sache und überlegt Tag und Nacht, was geändert werden könnte, damit wir

Der Pilot hat für einige Dinge keine Erklärung

Drei Rennen stehen noch aus

die Situation wieder unter Kontrolle bekommen. Auch ich lasse ich nichts unversucht. Seit einiger Zeit arbeite ich wieder mehr mit meinem Mental-Coach zusammen. Ich probiere also alles Erdenklich­e, dass ich vom Kopf her vollkommen bei der Sache und optimal vorbereite­t bin.“

Vor den letzten drei Saisonrenn­en belegt Schrötter in der WM-Gesamtwert­ung mit 31 Punkten den 13. Platz. Ein Sprung in die TopTen ist für den Pflugdorfe­r noch möglich - wenn der Speed wieder stimmt . . .

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Es läuft einfach nicht für den Pflugdorfe­r Motorradre­nnfahrer Marcel Schrötter. Jetzt geht er neue Wege, um wieder nach vorne zu fahren.

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