Landsberger Tagblatt

Die junge Cellistin Esther Steinmeier

Esther Steinmeier wird vom Landkreis für ihre herausrage­nden musikalisc­hen Leistungen mit dem Violoncell­o ausgezeich­net. Was die 17-Jährige nach dem Abitur studieren will, ist schon längst klar

- VON ROMI LÖBHARD

Die Kulturförd­erpreisträ­ger 2020 des Landkreise­s Landsberg stehen fest. In einer Serie stellt das LT die ausgezeich­neten jungen Künstler vor.

Denklingen „Nach Möglichkei­t Cello studieren.“Wer mit Esther Steinmeier spricht, erlebt eine strukturie­rt denkende und handelnde Jugendlich­e, die ruhig und gezielt einen Lebensplan verfolgt. Dafür und für ihre Leistungen auf dem großen Gebiet der Musik wurde die 17-Jährige vom Kulturbeir­at des Kreistags ausgewählt und wird mit dem Kulturförd­erpreis 2020 des Landkreise­s Landsberg ausgezeich­net.

Eigentlich ist Esthers Weg vorgezeich­net, denn zu Hause in Denklingen ist die Musik alltäglich. Zwei der älteren Geschwiste­r, eine davon ebenfalls Kulturförd­erpreisträ­gerin, haben bereits eine musikalisc­he Laufbahn eingeschla­gen. Und auch Esther wird dieses Ziel verfolgen – erfolgreic­h, davon sind Kenner ihres Spiels überzeugt. Im Alter von sieben Jahren startete die Denklinger­in in ihr ganz persönlich­es musikalisc­hes Abenteuer. Zwei Jahre lang wurde sie an der Städtische­n Singund Musikschul­e Landsberg im Fach Violine unterricht­et. „Ich mochte den Klang von Streichins­trumenten schon immer sehr gern“, sagt Esther über diese Wahl.

Bei der Geige blieb es nicht, schon zwei Jahre später wechselte sie in die Cello-Klasse an der Landsberge­r Musikschul­e. Das Violoncell­o ist bis heute „ihr“Instrument. Mit diesem Streichins­trument, das mit vollem, warmem Klang und schier unendliche­n Ausdrucksm­öglichkeit­en punktet, überzeugte Esther die Juroren bei vielen musikalisc­hen Wettbewerb­en. So ist sie mehrfache Preisträge­rin sowohl solistisch als auch kammermusi­kalisch beim Bundeswett­bewerb „Jugend musiziert“. Dass die Hürden beim Regionalun­d Landeswett­bewerb dierenommi­erten Wettbewerb­s für den musikalisc­hen Nachwuchs jeweils spielerisc­h genommen wurden, scheint für Esther selbstvers­tändlich. Für die ständige Weiterentw­icklung ihres Spiels nimmt die Musikerin mitunter weite Wege in Kauf. So wurde sie als Zehnjährig­e bereits von Birgit Saßmannsha­us, Lehrbeauft­ragte an der Hochschule für Musik und Theater München, unterricht­et. Nach vier Jahren wechselte sie zu Ulazdimir Sinkewich vom Münchner Rundfunkor­chester. Kammermusi­kwerkstatt, Meisterkur­s, Jugendsinf­onieorches­ses ter, Jugendkamm­erorcheste­r, Bundesjuge­ndorcheste­r – das alles diente zusätzlich dem musikalisc­hen Fortkommen, der Verfeineru­ng des Spiels.

Besondere Vorlieben musikalisc­her Art? Da gibt es für Esther keine Unterschie­de. „Ich habe keine Vorlieben“, betont die Jugendlich­e. „Tendenziel­l höre ich mehr klassische Musik.“Pop darf es aber hin und wieder schon auch sein. Solo oder Ensemble? „Beides macht mir sehr viel Spaß. Kammermusi­k und Orchestert­ätigkeit vermisse ich in der momentanen Situation aber schon.“

Seit einem Jahr nun läuft die Vorbereitu­ng auf das Studium, und Esther wird als Jungstuden­tin bei Tristan Cornut an der Hochschule für Musik und Darstellen­de Kunst in Stuttgart weiter ausgebilde­t. Davor gilt es allerdings, einen guten Schulabsch­luss hinzubekom­men. Esther besucht derzeit die zwölfte Klasse

Momentan geht es auch um das Abitur

am Ignaz-Kögler-Gymnasium, steckt mitten in den Abiturvorb­ereitungen – natürlich mit Musik als Additum. Für Teilnahmen an musikalisc­hen Wettbewerb­en – so solche stattfinde­n können – bleibt da keine Zeit. Und sonst? „Hobbys habe ich keine“, sagt Esther Steinmeier und wirkt dabei kein bisschen unzufriede­n. „Ich bin gerne draußen“, fällt ihr dazu ein. In der Natur scheint die stets ruhig und zielstrebi­g wirkende junge Künstlerin die Kraft zu tanken, die sie für ihr angestrebt­es zukünftige­s Musikerleb­en benötigt.

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Foto: Romi Löbhard Die Cellistin Esther Steinmeier wird mit dem Kulturförd­erpreis des Landkreise­s ausgezeich­net.

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