VR Bank Starnberg setzt auf Video und Telefon
Die Genossenschaftsbank hält zum ersten Mal eine Vertreterversammlung online ab
Landkreis Zum ersten Mal in ihrer über 130-jährigen Geschichte hat die Vertreterversammlung der VR Bank Starnberg-HerrschingLandsberg in digitaler Form stattgefunden. Vorstand und Aufsichtsrat hatten sich aufgrund der Situation um das Coronavirus gegen eine Präsenzveranstaltung, aber für maximalen Gesundheitsschutz ihrer Vertreter entschieden und auch hier gemäß dem diesjährigen Jahresmotto „VRantwortung“übernommen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die persönliche Komponente sei jedoch nicht zu kurz gekommen: Alle 143 Vertreter wurden vor der Versammlung von ihrem persönlichen Berater kontaktiert, Vorstand, Aufsichtsrat, zwei Landräte sowie der genossenschaftliche Prüfungsverband berichteten per Videobotschaft an die Vertreter. Rund zwei
Drittel der Mitgliedervertreter nahmen an der digitalen Vertreterversammlung teil und stimmten über die Beschlussvorlagen ab.
Thomas Vogl eröffnete zum ersten Mal in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender die Versammlung. Er führte auf, dass die VR Bank ihre Angebote im Bereich Service erweitert und so die Anzahl der Arbeitsplätze im telefonischen Kundenservice fast verdreifacht habe. Zudem würden Produkte optimiert und an die Kundenbedürfnisse angepasst. So gibt es ein Angebot zur Verrentung von Wohnimmobilien und der mediale Vertrieb, das heißt, die Beratung unter anderem per Video sei eingeführt worden. Vogl betonte die Qualität der Beratung, die bereits zum fünften Mal in Starnberg und zum vierten Mal in Landsberg durch die Aus„Beste Bank vor Ort“bestätigt wurde.
Vorstand Konrad Hallhuber erläuterte die Bilanzzahlen. Den Anstieg der Kundeneinlagen um 3,8 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro kommentierte er wie folgt: „Unsere Kunden vertrauen uns weiterhin und setzen auf die Verlässlichkeit und Qualität unserer Bank, in der sie den sicheren Hafen ihrer Einlagen sehen. Auch im Corona-Krisenjahr erleben wir dies wieder eindrucksvoll.“Das Kundenkreditvolumen stieg in 2019 um 2,9 Prozent auf 1,732 Milliarden Euro und umfasst damit 66 Prozent der Bilanzsumme. Diese betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 2,623 Milliarden Euro. Trotz der wirtschaftlichen Stärke der VR Bank folgte die Vertreterversammlung der dringenden Empfehlung der Bankenaufsicht, für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende an die Anteilseigner auszuzahlen. Die geplante Dividendenzahlung wird voll dem Eigenkapital zugewiesen.
Zum Zeitpunkt der Vertreterversammlung sei kein coronabedingter Anstieg an Kreditausfällen zu verzeichnen gewesen, jedoch, so betonte Konrad Hallhuber, könnten sich je nach Entwicklung der Pandemie Risiken entwickeln, obwohl die VR Bank keine unüberschaubaren oder übermäßigen Risiken eingehe, wie er versicherte. Auch Thomas Vogl ging in seiner Rede auf die Situation in der Bank zur Corona-Zeit ein. Sie habe einen Krisenstab implemenzeichnung tiert, der sein Handeln konsequent nach den Prämissen „Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes und Sicherung der Bargeldversorgung vor Ort“sowie „Schutz der Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter“ausrichte.
In der drei Tage dauernden Informationsund Diskussionsphase konnten die Vertreter alle Unterlagen einsehen und Fragen schriftlich stellen. Für die Beschlussfassung hatten die Vertreter einen Tag Zeit.
Turnusmäßig erfolgte die Wiederwahl von fünf Aufsichtsräten: Sylvia Steigenberger, Ute Steininger, Rudolf Albert, Walter Eberl und Peter Szikora wurden gewählt.
Die VR Bank wolle die digitale Form einer Versammlung auch künftig nutzen, um ihre Vertreter über aktuelle Themen zu informieren, heißt es abschließend.
Warum es für 2019 keine Dividende gibt