Hirschvogel hat zwei neue Geschäftsführer
Der Denklinger Automobilzulieferer zieht den Wechsel an der Spitze vor
Denklingen Dass der Automobilzulieferer Hirschvogel aus Denklingen seine Geschäftsführung neu aufstellt, hat Unternehmenssprecherin Michaela Heinle vor Kurzem gegenüber dem Landsberger Tagblatt bestätigt. Alfons Hätscher, Frank Anisits und Thomas Brücher sollten ab Januar durch drei neue Führungskräfte ersetzt werden. Zwei ihrer Nachfolger stehen nun fest.
Wie es in einer Pressemitteilung heißt, leiten Walter Bauer in der Funktion des Geschäftsführers Finanzen (CFO) und Dr. Dirk Landgrebe als neuer Geschäftsführer Produktion (COO) bei der Hirschvogel Holding GmbH ab Januar die Geschäfte. Beide leben in der Region und kennen das Unternehmen bereits aus der Innensicht, steht in dem Schreiben. Im Laufe des ersten Halbjahres 2021 soll dann ein dritter Geschäftsführer hinzustoßen und als CEO den Vorsitz des neuen Führungstrios übernehmen. Aus vertraglichen Gründen dürfe sein Name jedoch noch nicht genannt werden.
Der künftige CFO Walter Bauer, 51 Jahre, kommt aus der Elektronikund IT-Branche und ist bereits 14 Jahre für Hirschvogel tätig, seit 2011 als Vice President Corporate Finance. Dirk Landgrebe, künftiger COO, bekleidete von 1999 bis 2014 verschiedene Führungspositionen in dem Denklinger Unternehmen. Laut Pressemitteilung war der 54-Jährige zuletzt Geschäftsführer und Vice President Europa und Asien bei einem renommierten, weltweit agierenden Automobilzulieferer.
Das scheidende GeschäftsführerTrio ist seit Anfang 2012 im Amt. Frank Anisits ist für die Produktion verantwortlich, Thomas Brücher für die Bereiche Einkauf, Entwicklung sowie Vertrieb und Hermann Hätscher für Personal und Finanzen. Hätscher und Brücher stehen vor dem Vorruhestand. Den Gesellschaftern war es wichtig, frühzeitig an einer einheitlichen und konsequenten Nachfolgeregelung zu arbeiten. Wie es in der Pressemitteilung heißt, ist die Einführung einer neuen Führungsorganisation ein „wichtiger Schritt“: „Die Gesellschafter der Hirschvogel Holding GmbH haben sich daher entschlossen, den in den nächsten zwei Jahren sukzessive erfolgenden Generationswechsel an der Spitze des Unternehmens vorzuziehen.“
Das neue Team soll Sprecherin Michaela Heinle zufolge für den Erhalt und die Sicherung einer langfristigen Perspektive für die Hirschvogel-Mitarbeiter sorgen. Dabei spielten Kontinuität, Standorttreue und Werteorientierung eine maßgebliche Rolle.
Im Landkreis ist das Familienunternehmen der größte Arbeitgeber. Im Stammwerk in Denklingen sind rund 2000 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt, weltweit sind es etwa 6000. Der Automobilzulieferer bekam die Auswirkungen der Pandemie massiv zu spüren. Im Juni rechnete das Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang des Umsatzes, der im Jahr 2019 bei 1,23 Milliarden Euro lag. Seit September befinden sich die meisten Hirschvogel-Standorte laut Sprecherin Michaela Heinle allerdings fast wieder auf dem geplanten Abrufniveau. Und auch die Aussichten für das Jahresende und die ersten Monate im neuen Jahr sähen aktuell relativ gut aus. Seit Oktober konnte die Kurzarbeit an allen deutschen Standorten wieder ausgesetzt werden.