Firmen ins Boot holen
Zum Artikel „Denklingen sieht Probleme bei Fuchstalbahn“vom 26. November:
Seit Jahren setzt sich der Arbeitskreis Fuchstalbahn für die Reaktivierung des Personennahverkehrs auf der Strecke Landsberg-Schongau ein. Auch die Kreistage Schongau und Landsberg hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen. Nach einer optimistischen Einschätzung für ein erfolgreiches Unterfangen hat es den Anschein, als würde dieses nun massiv ausgebremst.
Denklingen hätte ja schon den Bus, wie zu lesen ist, und Landsbergs Landrat sieht die Prioritäten zurzeit wahrscheinlich auch an anderer Stelle. Das Landratsamt soll ja nicht am zentralen Standort in Landsberg (direkt neben dem Busbahnhof und an der Bahnlinie) erweitert werden. Die Pläne sehen vielmehr einen Neubau im Landsberger Osten auf der grünen Wiese und weitab von der Bahnlinie vor. Für die Stadt Landsberg, die in ihren Plänen auf Teilen der Bahnstrecke aktuell noch Haltestellen einer künftigen Stadtbahn verzeichnet hat, ist das Thema nicht aktuell.
Viel wurde zum Thema „Fahrgastpotenzial“als entscheidendes Problem geschrieben. Viel über Ringschluss und Tourismuspotenzial. Aber wie sehen das eigentlich die Wirtschaftsunternehmen entlang der Strecke in Bezug auf ihre aus dem Umland einpendelnden Mitarbeiter? Die wohnen doch nicht auf dem Betriebsgelände! Verkehrsumbau, weg von der Straße und weg vom Individualverkehr, kann nur funktionieren, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Und zwar so schnell als möglich. Oder gilt, wie bei der Ablösung fossiler Brennstoffe der Spruch „wir brauchen hier keine Windkraftanlagen, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose“.
Jetzt ist Dranbleiben gefordert, damit das Projekt Fuchstalbahn nicht endgültig scheitert. Und es wäre unterstützend, die Wirtschaftsunternehmen entlang der Strecke mit ins Boot zu bekommen. Die zum Beispiel Job-Tickets für ihre Mitarbeiter fördern oder Zubringer zum Bahnhof anbieten könnten – was eine Erhöhung des Fahrgastpotenzials bewirken sollte. Ingolf Wunderlich, Landsberg