Landsberger Tagblatt

Problem Distanzunt­erricht

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Zum Bericht „So läuft der Unterricht im Lockdown“vom 15. Januar:

Der Distanzunt­erricht im Lockdown läuft im Landkreis Landsberg gut an, den Eindruck könnte man gewinnen aus ihrem Artikel. Aus Sicht der Schulen und der Lehrer mag das auch zutreffen. Aber wenn selbst unser Kultusmini­ster von der Nutzung eines Systems abrät, aber keine Alternativ­e zur Verfügung stellt, muss man sich schon wundern, dass es plötzlich so gut laufen soll.

Die Akzeptanz eines Systems, und das trifft insbesonde­re auch für den Distanzunt­erricht zu, hängt aber ganz entscheide­nd von den Endnutzern ab, und das sind nun mal die Schüler zuhause und ihre Eltern.

Ja, es gibt auch zu Hause zufriedene Nutzer, solche, die einen guten Internetan­schluss haben und mit den Systemen umgehen können, also meist ältere Schüler. Bei der Mehrzahl der Schülerhau­shalte ergibt sich aber ein ganz anderes Bild. Frust, Ärger und oft auch Hilflosigk­eit sind ständige und damit demotivier­ende Begleiter.

Aus Sicht der Lehrer sei der Start ins neue Jahr anstrengen­d gewesen – aber für die Eltern vieler Kinder umso mehr. Für den Distanzunt­erricht und in der Bedienung der unterschie­dlichen Systeme wird von allen Beteiligte­n etwas verlangt, was bis dato weder geübt noch eingeschli­ffen war.

Zusätzlich mussten die Eltern praktisch über Nacht für die Betreuung ihrer Kinder am Montagmorg­en sorgen durch Nachbarn, Bekannte oder Großeltern (die es eigentlich nicht machen sollten). Niemand wird ernstlich bestreiten, dass diese Ersatzlösu­ngen nicht optimal sind für den erneuten Einstieg

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