Die Kartei der Not hilft Menschen im Landkreis
Auch in der Corona-Pandemie spenden Unternehmer, Vereine und Privatpersonen an das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Dabei werden viele von ihnen kreativ. Wie viel Geld im Jahr 2020 zusammengekommen ist
Landsberg Auch im vergangenen Jahr hat die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, wieder unverschuldet in Not geratene Menschen aus der Region unterstützt. Möglich machten dies auch die Spenden von Unternehmern, Privatpersonen und Vereinen aus dem Landkreis Landsberg. Wie viel Geld insgesamt zusammenkam und welche Aktionen zugunsten der Kartei der Not stattfanden.
Im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung konnten im vergangenen Jahr 49 Hilfeanfragen unterstützt werden. Insgesamt half die Kartei der Not dank 510 gezählter Spenden mit mehr als 42 700 Euro. Die größten Geldbeträge kamen von Privatpersonen sowie von der Weihnachtstombola der Mocca GmbH, der Betreiberin des „Hellmairs“in Landsberg, und vom Pfeilathlon der Bogenschützen des TSV Eresing.
Die Bogenschützen des TSV Ere sing veranstalteten im vergangenen Jahr zum zweiten Mal ihren Pfeilathlon. Zwölf Stunden lang haben 20 Schützen des Vereins versucht, möglichst viele Punkte und damit Spenden zu sammeln. Der Erlös kam der Kartei der Not zugute. „Die Kartei der Not hat ein gutes Renommee, hilft schnell und unkompliziert. Außerdem wollten wir, dass das Geld unserer regionalen Firmen und Unterstützer auch in der Region bleibt“, sagt Adrian Schmidt,
Abteilungsleiter der Eresinger Bogenschützen. Insgesamt sind bei der Aktion 3494,91 Euro zusammengekommen. Adrian Schmidt betont, dass der Verein großes Glück hatte – kurz nach der Veranstaltung nahm die Corona-Krise auch hierzulande ihren Lauf. Der für diesen Monat vorgesehene, dritte Pfeilathlon wurde abgesagt. „Wir hoffen, ihn in den Ferien um Allerheiligen nachholen zu können“, sagt Adrian Schmidt.
Die Weihnachtstombola vom „Hellmairs“in der Landsberger In nenstadt fand bereits Ende 2019 statt. Insgesamt wurden 3644 Euro für den guten Zweck gesammelt und im vergangenen Jahr an die Kartei der Not überwiesen. Organisator Dominik Wagmann ist es wichtig, als Unternehmer „Menschen im größeren Kreis“durch seine Beneanzusprechen. „In Landsberg ist der Zusammenhalt sowieso toll“, sagt er. Für die Zukunft habe er schon viele Ideen im Kopf, wie weitere Spenden generiert werden können.
Der Musikverein Penzing sammelt
seinem seit mehr als 20 Jahren stattfindenden Benefizkonzert jährlich zwischen 6000 und 8000 Euro für den guten Zweck. Besucher werfen beim Verlassen ihre Spende in einen Korb – die Summe wird dann aufgeteilt an zwei gemeinnütfizaktionen zige Organisationen weitergegeben. Ein Konzert konnte im vergangenen Jahr wegen der Pandemie nicht stattfinden. Der Penzinger Musikverein wollte dennoch helfen und startete einen Spendenaufruf.
So sind 2610 Euro für den Hosbei piz- und Palliativverein Landsberg und 1000 Euro für die Kartei der Not zusammengekommen. Die Menschen konnten dieses Mal selbst entscheiden, an welche der beiden Organisationen ihre Spende geht. „Wir haben nicht mit einer so hohen Summe gerechnet“, sagt Stefanie Klingl, Schriftführerin des Penzinger Musikvereins. In diesem Jahr soll – wenn es die Corona-Situation zulässt – wieder ein Benefizkonzert stattfinden:
„Das hängt aber auch davon ab, ob und wann wir wieder proben können. So ein
Konzert muss gut vorbereitet sein.“
Die Anfragen im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung kamen in 19 Fällen aus Familien mit insgesamt 53 betroffenen Kindern. In 26 Fällen war eine chronische Krankheit oder eine Behinderung zu bewältigen. Dabei werden beispielsweise Erholungsmaßnahmen und Reittherapien bezuschusst.
Der meiste Unterstützungsbedarf drehte sich aber auch im vergangenen Jahr wieder um das Wohnen. So half die 1965 ins Leben gerufene Kartei der Not 27-mal bei den Energieund Nebenkosten sowie Mietzahlungen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Auch bei Bränden, Unfällen, Todesfällen
oder anderen Unglücken ist oft eine schnelle Hilfe nötig. In drei Fällen hat die Kartei der Not mit Soforthilfen im Redaktionsgebiet unterstützen können. Oft kommen mehrere Problemlagen zusammen, die dann während der Corona-Pandemie nicht mehr zu lösen waren. Dabei hat die Kartei der Not beispielsweise in fünf Fällen geholfen, wenn die finanziellen Mittel für die technische Ausstattung für das Homeschooling fehlten. Sieben Beratungsstellen konnten während der Corona-Krise mit Notfallhilfen ausgestattet werden. Jede Spende kommt zu 100 Prozent bei den Betroffenen an, weil alle Verwaltungskosten von der Mediengruppe Pressedruck, zu der das Landsberger Tagblatt gehört, getragen werden.
Eine Weihnachtstombola als Benefizaktion
Beratungsstellen werden mit Notfallhilfen ausgestattet