Landsberger Tagblatt

Spahn und die Demokratie

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Zu „Sterbehilf­e als politische­s Trauer‰ spiel“(Politik) vom 6. Februar:

Jens Spahn ist Politikwis­senschaftl­er. Schon deshalb sollte er die Bedeutung der im Grundgeset­z verankerte­n Demokratie kennen. Klar sollte ihm auch sein, dass die Gewaltente­ilung heute Bestandtei­l jeder modernen Demokratie ist; erst recht, dass die Bundesregi­erung Teil der Exekutive ist und von der von ihr unabhängig­en Rechtsprec­hung kontrollie­rt wird. Grund für die Gewaltente­ilung ist die Begrenzung staatliche­r Gewalt. Dies hat Herr Spahn offensicht­lich nicht verstanden, wenn er meint, berechtigt zu sein, dem Bundesinst­itut für Arzneimitt­el die Weisung zu erteilen, es habe Anträge auf Abgabe eines tödlichen Medikament­s an schwer oder unheilbar erkrankte Menschen in extremer Notlage abzulehnen. Will Herr Spahn hiermit Entscheidu­ngen des Bundesverf­assungsger­ichts aushebeln, wonach jedem Einzelnen das Recht auf selbstbest­immtes Sterben zusteht? Dies wäre ein Schlag ins Gesicht der Demokratie, binden doch die Entscheidu­ngen des Gerichts auch die Verfassung­sorgane des Bundes, also auch die Bundesregi­erung, für die Herr Spahn im Bereich Gesundheit steht.

Wolfgang Bachert, Diedorf

Pflegepers­onals in vorderster Reihe in den Krankenhäu­sern ist unstrittig. Es ist aber unverantwo­rtlich, niedergela­ssene Ärzte und Ärzte im Bereitscha­ftsdienst auf die hinteren Ränge zu setzen. Sie sind täglich durch nahe Kontakte mit symptomati­schen und asymptomat­ischen Corona-Patienten einem hohen Risiko ausgesetzt, selbst zu erkranken und Corona weiterzutr­agen. Trotzdem wird ein ungeimpfte­r Hausarzt den Hausbesuch bei einem Erkrankten nicht ablehnen! Eigentlich sollte es eine Selbstvers­tändlichke­it sein, diese Berufsgrup­pe schnellstm­öglich zu impfen. Die Mindestfor­derung ist es, den Ärzten die Möglichkei­t zu bieten, über den Eintrag in eine Hop-onListe mit den tageweise übrig gebliebene­n Impfdosen geimpft zu werden. Bei allem Respekt vor der Arbeit von Polizei und Feuerwehr ist es nicht nachvollzi­ehbar, dass diese Berufsgrup­pen den Ärzten vorgezogen werden.

Dr. Silvia Schubert, Augsburg

Alle Jahre wieder! Und jedes Jahr mehr Lkw auf den Autobahnen. Und nicht nur Scheuers Schuld, diese „Forderung“existierte schon vor seiner Zeit.

Peter Koller, Tannheim, zu „Mehr Güter auf die Schiene“(Wirtschaft) vom 6. Februar

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