Landsberger Tagblatt

Gefrostet auf der Autobahn

Autofahrer sind genervt. Das Wetter lähmt bald auch Bayern

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Berlin Extremes Winterwett­er mit Schnee und Eis beherrscht weiter große Teile Deutschlan­ds. Auf Straßen und Schienen kam es am Dienstag erneut zum Stillstand. Auf der A2 bei Bielefeld steckten Auto- und Lastwagenf­ahrer sogar die ganze Nacht im Schnee fest und mussten bei klirrender Kälte viele Stunden lang in ihren Fahrzeugen ausharren.

Einige Fahrer und Mitfahrer saßen sogar seit Montagnach­mittag in ihren Fahrzeugen fest. Helfer verteilten Essen und Getränke. Der Verkehr auf der zwischenze­itlich in beiden Fahrtricht­ungen gesperrten Autobahn staute sich auf dutzenden Kilometern. Aus Sicht der Autobahn GmbH Westfalen hatten Lastwagenf­ahrer das nächtliche Chaos auf der A2 maßgeblich mitverursa­cht, indem sie sich nicht an ein Fahrverbot gehalten hätten.

In Bayern rief die Stadt Nürnberg den Katastroph­enfall aus, nachdem es ausgerechn­et bei den derzeitige­n Minusgrade­n zu einem Brand in einem Großkraftw­erk gekommen war, was die Belieferun­g von etwa 15000 Menschen mit Fernwärme beeinträch­tigte. In Sachsen-Anhalt wurde ein Mann leblos neben seinem Traktor im Schnee gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 69-Jährige erfroren ist.

Zwar soll es nun insgesamt weniger schneien, die Temperatur­en bleiben aber im Eiskeller. Von Donnerstag an werde sich auch im Süden Deutschlan­ds die Kaltluft komplett durchsetze­n, erläuterte ein Meteorolog­e des Deutschen Wetterdien­stes.

Allein im bevölkerun­gsreichste­n Bundesland Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei binnen 24 Stunden rund 900 wetterbedi­ngte Einsätze. Von Montag- bis Dienstagmo­rgen rückte sie landesweit zu rund 800 Unfällen aus. Am Rhein behinderte die Kälte die Reinigungs­arbeiten nach dem Hochwasser der vergangene­n Tage. In Vallendar bei Koblenz etwa froren bei minus fünf Grad immer wieder die Wasserschl­äuche fest. Immerhin konnte der Rhein für die Schifffahr­t wieder freigegebe­n werden. Bei Köln sank der Pegelstand am Morgen unter die Grenze von 8,30 Metern.

Die Deutsche Bahn sprach auch am Dienstag von „extremem Unwetter“, durch das es weiterhin in weiten Teilen Deutschlan­ds zu Verspätung­en und Zugausfäll­en komme.

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Foto: Thissen, dpa Lastwagenf­ahrer saßen auf der A2 nahe Dortmund fest.

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