Wären Sie abends gerne wieder länger unterwegs?
In Bayern gilt nach wie vor eine pan demiebedingte Ausgangssperre in der Zeit von 21 bis 5 Uhr. Ist das ange sichts bundesweit sinkender Infekti onszahlen noch angebracht? Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert die Abschaffung dieser Regelung, Bayerns Gesund heitsminister Klaus Holetschek (CSU) möchte sie beibehalten. Wir haben Passanten in der Innenstadt zu dem Thema befragt.
Text/Fotos: Frauke Vangierdegom/ Julian Leitenstorfer
Ich halte die Ausgangssperre bei uns für völlig fehl am Platz. Denn die Leute, die sich nicht an egal welche Regeln halten wollen, finden immer einen Weg, sich zu treffen, auch nach 21 Uhr. Würde man lockern und beispielsweise auch die Gastronomie wieder öffnen, könnte man viel besser kontrollieren.
Manuel Riesemann (33), Landsberg
Ich kann mir zwar vorstellen, dass es viele Leute nervt, aber ich finde die Ausgangssperre in Ordnung. Irgendwie ist das ja auch eine Erinnerung daran, dass die Pandemie nicht weg ist. Wenn die Leute immer wieder mental damit konfrontiert werden, dann halten sie sich vielleicht auch besser an alle anderen Maßnahmen. Valentin Schweikert (18), Landsberg
Unsere Regierung übertreibt es mittlerweile in vielen Dingen. Auch die Ausgangssperre halte ich für völlig übertrieben. Irgendwann muss es mal wieder gut sein, zumal immer mehr Leute, vor allem jüngere, immer stärker frustriert sind. Die finden dann halt andere Wege, sich trotzdem abends zu treffen.
Leonhard Dietmair (60), Hofstetten
Am Anfang fand ich das auch nicht so toll und habe mich erst daran gewöhnen müssen. Mittlerweile sehe ich das sehr zwiespältig. Zum einen ist es gut, dass Kontakte so gut es geht vermieden werden sollen, auf der anderen Seite tut mir die Jugend schon sehr leid. Die Zahlen gehen ja runter, da könnte man schon lockern.
Tuule Rizzo (42), Langerringen Über die Weihnachtsfeiertage habe ich das alles schon verstanden, aber jetzt hat sich diese Regelung eigentlich längst überholt. Vor allem führt sie ja dazu, dass die Leute bei anderen übernachten und so ja noch viel mehr Kontakt haben. Denn das ist ja die einzige Alternative, die bleibt, wenn man länger zusammensitzen möchte. Nina Rohr (26), Landsberg