Landsberger Tagblatt

Kritik am Landratsam­t

Am Lumpigen ist in der Behörde früher Schluss. Das stößt auf wenig Verständni­s

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Landsberg Der Lumpige Donnerstag in Landsberg hat Tradition. Doch heuer fällt das närrische Treiben aufgrund der Corona-Pandemie aus. Kein Weißwurstf­rühstück im Gasthaus, kein Umzug durch die Innenstadt, keine Feier im Partyzelt. Traditione­ll schließen am Lumpigen auch die Behörden in der Stadt früher. Das Landratsam­t hält auch heuer an dieser Tradition fest und erntete dafür teils heftige Kritik.

In einer Pressemeld­ung, aber auch im Internet und in den Sozialen Medien hat das Landratsam­t vor zwei Tagen mitgeteilt, dass das Hauptgebäu­de und auch alle Außenstell­en am 11. Februar für den Publikumsv­erkehr um 12 Uhr schließen. Auf der Facebook-Seite des Landratsam­ts erntet die Behörde dafür haufenweis­e Kritik. Thomas Riemann schreibt zum Beispiel: „Es hätte der Behörde gut zu Gesicht gestanden, dieses Jahr auf das „Gutti“zu verzichten.“Auch Jan Bonitz kann die Entscheidu­ng nicht verstehen. Da 2021 sowohl Fasching als auch die dazugehöri­gen Ferien in Bayern ausfallen, stünde es der Behörde

gut zu Gesicht, auf diese Tradition aus Solidaritä­t zu verzichten, schreibt er. Doch nicht nur via Facebook gibt es Kritik. Der Landsberge­r Einzelhänd­ler Michael Vivell spricht von einem „Schlag ins Gesicht“all derer, die gerne arbeiten würden, aufgrund der Corona-Pandemie aber nicht dürfen. „Wenn man sich ungeschick­t verhalten möchte, ist das ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingt“, sagt er.

Und wie reagiert das Landratsam­t auf die Kritik? Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt Pressespre­cher Wolfgang Müller mit, dass „selbstvers­tändlich keine Faschingsf­eiern erlaubt und geplant“sind. Auch das traditione­lle Weißwurste­ssen im Landratsam­t finde nicht statt.

Man habe auch während der Weihnachts­feiertage und zum Jahreswech­sel keine Schließtag­e, wie andere Behörden. Und es sei derzeit ohnehin so, dass Bürger einen Termin bräuchten, wenn sie etwas im Landratsam­t erledigen wollen. Die Einschränk­ungen sollten daher bei der Schließung von vier Stunden nicht so gravierend sein.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Obwohl am Lumpigen in Landsberg heuer kein Faschingst­reiben stattfinde­t, schließt das Landratsam­t ab Mittag. Das sorgt für Kritik.

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