Landsberger Tagblatt

Kauferinge­r Feuerwehrh­aus hat viele Mängel

Heute soll die Entscheidu­ng zum Neubau des Gerätehaus­es fallen. Warum der nötig ist

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Kaufering Die Feuerwehrl­eute in Kaufering sehnen den Neubau ihres Gerätehaus­es herbei. Am heutigen Mittwoch soll dazu, wie berichtet, eine Entscheidu­ng im Marktgemei­nderat fallen. Das LT hat sich von Kommandant Markus Rietig die Probleme schildern lassen, mit denen die freiwillig­e Feuerwehr seit Jahren kämpft.

Eines der Probleme hat einen an sich erfreulich­en Hintergrun­d, sagt Rietig. „Wir haben eine steigende Zahl an Aktiven, sind jetzt erstmals bei mehr als 100. Wir haben deswegen aber auch zu wenig Platz zum umziehen. Bis vor einigen Jahren gab es gar keine Umkleide für die Mädchen und Frauen. Inzwischen ziehen sie sich in einem Durchgangs­raum um, dahinter befindet sich noch unser Geräteraum.“

Das Feuerwehrh­aus ist laut dem Kommandant­en, der kürzlich im Amt bestätigt wurde, „in keinem ganz schlechten Zustand“und habe zudem Bestandssc­hutz. Sobald aber Eingriffe in die Bausubstan­z erfolgten, erlösche der Bestandssc­hutz und hohe Investitio­nen würden anfallen. Auch ein Grund, warum der Marktgemei­nderat sich 2019 gegen eine Sanierung und für einen Neubau entschied.

Und es gebe ein rechtliche­s Risiko für die Kommune, wenn wegen nicht beseitigte­r Mängel etwas passiere, verweist er. Die Kommunale Unfallvers­icherung Bayern hat in der Vergangenh­eit diverse Mängel ausgeliste­t, die abzustelle­n sind, was laut Markus Rietig auch teils passiert sei.

Den aktuell geforderte­n Standards genüge auch die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung nicht. Dabei geht es darum, dass vom Einsatz verqualmte­s oder dreckiges Material und Kleidung strickt von sauberem getrennt werden muss. „In Corona-Zeiten ist das noch wichtiger als ohnehin. Im Schwarzber­eich erfolgt die grobe Reinigung und im Weißbereic­h die Prüfung, beispielsw­eise der Atemschutz­masken. Die werden anschließe­nd wieder eingeschwe­ißt und in einem Behälter aufbewahrt.“

Was auch fehle, seien eine große Werkstatt und ein Sozialbere­ich. „Wir haben inzwischen einen hauptamtli­chen Gerätewart und brauchen diese Räumlichke­iten“, sagt der Kommandant. Und auch die Fahrzeugha­llen entspräche­n teils nicht den gültigen Normen, so Rietig, der für die UBV im Marktgemei­nderat sitzt. Ein Fahrzeug ist in einer früheren Bauhofhall­e abgestellt und muss immer erst herausgefa­hren werden, bevor die Rettungskr­äfte einsteigen dürfen. „Der Motor muss eine gewisse Zeit laufen, damit sich die Bremsen öffnen. Das geht in dem Fall aber nicht, weil dort kein Platz für die Installati­on einer Absauganla­ge für die Dieselemis­sionen ist.“

In den vergangene­n Jahren sei neue Technik bereits so angeschaff­t worden, dass diese in einem neuen Gerätehaus auch genutzt werden könne, berichtet der Kommandant. Er nennt beispielha­ft die kompakte Schlauchwa­schanlage, die eine Größe von neun Quadratmet­ern habe. Vergangene­s Jahr hatte die Wehr 111 Einsätze.

Markus Rietig hofft, dass der Marktgemei­nderat am Mittwoch eine Entscheidu­ng über den neuen Standort des Gerätehaus­es trifft, und damit der Weg frei ist für die weiteren Planungen. Sicher ist das nicht. Wie im LT berichtet, favorisier­t die Grünen-Fraktion einen anderen Standort und will die Entscheidu­ng vertagen.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Kauferings Kommandant Markus Rietig zeigt die beengten Verhältnis­se im Geräte‰ haus der Feuerwehr.

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