Der Fall Ursula Herrmann
Ursula Hermann, das ist ein Kriminal fall, der nach fast vier Jahrzehnten immer noch für Rätselraten sorgt. Am 15. September 1981 verschwand das zehnjährige Mädchen, das bei seiner Großmutter in Schondorf am Ammersee zu Besuch war. Das Mädchen wurde entführt und in eine präparierte Holzkiste, die zwi schen Schondorf und Eching im Waldboden vergraben war, gesteckt. Ihr Gefängnis verfügte zwar über Beleuchtung und Lebensmittelvorrä te.
Das Rohr, das die im Waldboden ver grabene Holzkiste mit Frischluft versorgen sollte, war zu lang, um das Mädchen mit ausreichend Sauer stoff zu versorgen. Die Zehnjährige erstickte qualvoll. Ein Täter wird trotz jahrzehntelanger Suche nicht gefunden. Mittels DNAAnalyse wird im Mai 2008 dann ein 58jähri ger Mann festgenommen, der An fang der 80erJahre in einem Nach barort von Eching wohnte. Er war kurz nach der Tat ins Visier der Fahn der geraten, hatte jedoch ein Alibi. In einem Indizienprozess wird Werner M. am 25. März 2010 vor dem Augsburger Landgericht wegen er presserischen Menschenraubs mit Todesfolge zu lebenslanger Haft ver urteilt. Doch immer wieder äußert Herrmanns Bruder Zweifel an seiner Schuld. Er klagt, ohne Erfolg. Er vermutet, dass der oder die Täter aus dem Umfeld des Landschulheims in Schondorf kamen. Aufgeklärt wur de das nie.
Und selbst wenn man inzwischen ei nen neuen Täter finden würde: Die Tat ist verjährt. Denn es gab keine Anklage wegen Mordes. (lt)