Hoffnung mit Fragezeichen
Ohne Hoffnung ist alles nichts. Doch Hoffnung muss auf soliden Annahmen fußen, die Anlass zur Zuversicht geben. Solch positiv stimmende Annahmen mehren sich für die deutsche Konjunktur. Da sind sich die führenden Wirtschaftsforscher einig. Die positive Nachricht steht aber unter dem dicken Vorbehalt von allerlei „Sobalds“und „Abers“. Denn die Wirtschaft wird sich erst kräftig erholen, sobald immer mehr Menschen geimpft sind und sobald die
Einschränkungen für die Konsumenten wegfallen. Vereinfacht gesagt: Sobald wir wieder endlich nach Herzenslust Restaurants besuchen, Reisen buchen und alle Geschäfte besuchen können, platzt der Knoten und die Bürger geben das in der Pandemiezeit gesparte Geld aus. Dann steht dem Aufschwung nichts im Weg, wenn ein entscheidendes „Aber“nicht wäre.
Das Hoffnungs-Szenario tritt nur ein, wenn es nicht von CoronaMutationen, gegen die aktuelle Impfstoffe unwirksam sind, zunichtegemacht wird. Geht alles gut – und darauf darf man hoffen – werden die Jahre nach Corona kein Zuckerschlecken. Dann treten grundlegende Defizite Deutschlands wieder zutage: So wirkt sich der demografische Wandel deutlicher aus. Wenn immer mehr ältere immer weniger jüngeren Menschen gegenüberstehen, kann das die Wirtschaftskraft schwächen und wird zum Problem für die gesetzliche Rentenversicherung. Dadurch könnte die Politik trotz aller Beteuerungen gezwungen sein, das Renteneintrittsalter irgendwann zu erhöhen. Darauf zu hoffen, alles läuft so weiter wie in den seligen Vor-Corona-Jahren, ist blauäugig.