Bayern fällt bei Impfquote zurück
Freistaat bundesweit nur Mittelmaß
München Trotz zuletzt stark sinkender Inzidenz in Bayern bleibt die Staatsregierung bei Lockerungen der Corona-Einschränkungen zurückhaltend: „Wir haben einen guten Impffortschritt, aber der ist noch nicht ausreichend, um der Pandemie ohne Vorsichtsmaßnahmen zu begegnen“, warnte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag. Vor allem die aus Indien stammende DeltaVariante mahne zur Vorsicht.
Guten Schutz verspreche vor allem ein möglichst schneller Fortschritt gerade bei den Zweitimpfungen. Allerdings zeigt die Statistik, dass Bayern im Vergleich der Bundesländer bei der Impfquote zuletzt merklich zurückgefallen ist: So liegt der Freistaat bei den verabreichten Impfdosen pro hundert Einwohner mit einem Wert von 72,1 unter den 16 Ländern nur auf Platz elf – deutlich hinter Flächenländern wie Schleswig-Holstein (77,3), Nordrhein-Westfalen (77,3) oder Mecklenburg-Vorpommern (77,0). Auch in anderen Statistiken schneidet Bayern unterdurchschnittlich ab: So belegt der Freistaat bei der Quote der Erstimpfungen nur Platz zwölf, bei den Zweitimpfungen Platz sieben. Bei der Quote der gelieferten Impfdosen, die tatsächlich verimpft wurden, liegt Bayern mit einem Wert um die 90 Prozent hinter den meisten anderen Ländern.
„Wir liegen da recht nah beieinander“, findet Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und sieht die Pfingstferien als einen Grund für den gebremsten Impffortschritt in Bayern. Größtes Handicap bleibe jedoch die begrenzte Liefermenge der Impfstoffe – ein Problem allerdings, das alle Bundesländer gleichermaßen betrifft.