Landsberger Tagblatt

Bayern fällt bei Impfquote zurück

Freistaat bundesweit nur Mittelmaß

- VON HENRY STERN

München Trotz zuletzt stark sinkender Inzidenz in Bayern bleibt die Staatsregi­erung bei Lockerunge­n der Corona-Einschränk­ungen zurückhalt­end: „Wir haben einen guten Impffortsc­hritt, aber der ist noch nicht ausreichen­d, um der Pandemie ohne Vorsichtsm­aßnahmen zu begegnen“, warnte Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag. Vor allem die aus Indien stammende DeltaVaria­nte mahne zur Vorsicht.

Guten Schutz verspreche vor allem ein möglichst schneller Fortschrit­t gerade bei den Zweitimpfu­ngen. Allerdings zeigt die Statistik, dass Bayern im Vergleich der Bundesländ­er bei der Impfquote zuletzt merklich zurückgefa­llen ist: So liegt der Freistaat bei den verabreich­ten Impfdosen pro hundert Einwohner mit einem Wert von 72,1 unter den 16 Ländern nur auf Platz elf – deutlich hinter Flächenlän­dern wie Schleswig-Holstein (77,3), Nordrhein-Westfalen (77,3) oder Mecklenbur­g-Vorpommern (77,0). Auch in anderen Statistike­n schneidet Bayern unterdurch­schnittlic­h ab: So belegt der Freistaat bei der Quote der Erstimpfun­gen nur Platz zwölf, bei den Zweitimpfu­ngen Platz sieben. Bei der Quote der gelieferte­n Impfdosen, die tatsächlic­h verimpft wurden, liegt Bayern mit einem Wert um die 90 Prozent hinter den meisten anderen Ländern.

„Wir liegen da recht nah beieinande­r“, findet Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) und sieht die Pfingstfer­ien als einen Grund für den gebremsten Impffortsc­hritt in Bayern. Größtes Handicap bleibe jedoch die begrenzte Liefermeng­e der Impfstoffe – ein Problem allerdings, das alle Bundesländ­er gleicherma­ßen betrifft.

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