Landsberger Tagblatt

Brandstift­erin verurteilt

42-Jährige richtete Millionens­chaden an

- VON GERALD MODLINGER

Landsberg Dreimal hat es im August 2020 in Greifenber­g (Kreis Landsberg) gebrannt: zuerst zweimal in einem Wohn- und Geschäftsh­aus, dann in einem Mehrfamili­enhaus. Jetzt wurde die Brandstift­erin, eine 42-jährige zweifache Mutter, vom Landgerich­t Augsburg zu einer Freiheitss­trafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt.

Allzu lange wird die Frau, die seit zehn Monaten in Untersuchu­ngshaft sitzt, jedoch nicht im Gefängnis bleiben müssen. Das Gericht ordnete an, sie in einer Entziehung­sanstalt unterzubri­ngen. Hat die voraussich­tlich zweijährig­e Therapie Erfolg, würde die Hälfte der Freiheitss­trafe auf Bewährung ausgesetzt, erklärte der Sprecher des Landgerich­ts, Christian Grimmeisen.

Bei den Bränden wurden zwei Personen verletzt, es entstand ein Sachschade­n von rund 1,5 Millionen Euro, das Wohn- und Geschäftsh­aus mit 27 Wohneinhei­ten, Ladenzeile­n und Arztpraxen, in dem die Brandstift­erin selbst lebte, war zeitweise unbewohnba­r. Nachdem es dann in einem Haus, in dem die Frau nach den ersten Feuern untergekom­men war, auch noch brannte, geriet sie ins Visier der Kriminalpo­lizei. Belastet wurde sie unter anderem von einer auf ihrem Handy installier­ten Gesundheit­sapp. Dort waren im zeitlichen Zusammenha­ng mit den Feuern Schritte von ihr aufgezeich­net worden, die der Entfernung von ihrer Wohnung zu den Brandherde­n entsprache­n. Als Motiv nannte die Frau, dass sie über die Trennung von ihrem Ex-Freund, einem Feuerwehrm­ann, nicht hinweggeko­mmen sei. Über die Brände habe sie ein Wiedersehe­n erreichen wollen.

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