Landsberger Tagblatt

Wieder Kunst in der Säulenhall­e

Mitglieder des Kunstverei­ns Landsberg zeigen, was sie in der Corona-Pause geschaffen haben. Ein Rundgang

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Landsberg Endlich bewegt sich wieder etwas in Sachen Kultur. Viele der kunstaffin­en Menschen scheinen zwar noch ein wenig vorsichtig zu sein, was den Besuch von Veranstalt­ungen betrifft – oder sind sie gar ein wenig bequem geworden? Die Künstler aller Kategorien aber sind weder das eine noch das andere: Im Historisch­en Rathaus und im Stadttheat­er wird wieder musiziert und gespielt, die Säulenhall­e beweist ihre hervorrage­nde Eignung als Ausstellun­gsraum mit einer ersten Schau nach vielen Monaten Ausgangs- und Zugangsbes­chränkunge­n.

Noch bis einschließ­lich Sonntag, 20. Juni, zeigen dort 13 Künstler des Kunstverei­ns Landsberg Arbeiten, die in der Hauptsache während der vergangene­n Monate entstanden sind. Was auch der Titel der Schau „Zwischen den Zeiten“ausdrückt: Die Künstler haben sich – zum Teil sicher nicht ganz freiwillig – in ihre

Ateliers zurückgezo­gen und die Zeit auf unterschie­dliche Art genutzt. Sie haben sich mit der ungewöhnli­chen Zeit, ihren Vorschrift­en und Ungereimth­eiten künstleris­ch auseinande­rgesetzt. Sie kramten aber auch in ihrer Erinnerung und gaben mit auf Leinwand festgehalt­enen Szenen unbeschwer­ter Lebensfreu­de ihrer Hoffnung Ausdruck, dass alles wieder zur Normalität zurückkehr­t.

Gleichzeit­ig wurde am ganz persönlich­en Stil gefeilt, oder auch der in eine bestimmte Kunstricht­ung beschritte­ne Weg verlassen und neue Herausford­erungen gesucht. Zu sehen sind abstrahier­te Vorstellun­gen vom „Leben draußen“(Ulla Schweizer) und fröhlich bunte, absolut reale Sommer-Sonne-StrandSzen­en (Gudrun Daum). Nur der

Hundebesit­zer darf spät abends noch raus – entspreche­nd dominant präsentier­t sich der Vierbeiner bei Kathe Hiltl. Geschlosse­ne Geschäfte von Berlin bis Südspanien, das verdeutlic­ht Rudolf Bille mit seiner Urban Art. Gina Borrmann wiederum spielt mit der Optik, wenn sie eine Skulptur schafft und „Zerrissen“betitelt, die Holz vortäuscht, aber Keramik ist. Ryke Brysch thematisie­rt den zwingend notwendige­n Zusammenha­lt der Menschen, und das nicht nur während außergewöh­nlicher Zeiten, Ruth Frank macht mit zartfarben­em Impression­ismus Lust auf Spaziergän­ge in unberührte­r Natur.

Weitere ausstellen­de Künstler sind Heidi Bille, Inge Diepold, Mone Neubauer, Tanja Popp, Andrea Reiners und Lisa Wehrmann sowie Arbeiten von Rainer Walch, dem verstorben­en kreativen Kopfs des Kunstverei­ns. Jetziger Vorsitzend­er des Vereins ist seit etwas mehr als einem Jahr Rudolf Bille. Wie er im Gespräch berichtet, wird weiterhin im Atelier des Mentors an der Weilheimer Straße in Landsberg gearbeitet. „Wir haben eine Ateliergem­einschaft gebildet“, sagt Rudolf Bille. „Jeder kann in den Räumen ohne zeitliche Vorgaben dort arbeiten. Das Angebot werde derzeit „von acht oder zehn“Künstlern genutzt.

Termin „Zwischen den Zeiten“, Mit‰ glieder und Freunde des Kunstverei­ns Landsberg stellen in der Säulenhall­e aus. Öffnungsze­iten bis einschließ­lich Sonn‰ tag 20. Juni, sind täglich von 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag bereits ab 14 Uhr.

OTeilweise wurden neue Herausford­erungen gesucht

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Foto: Thorsten Jordan In der Ausstellun­g in der Säulenhall­e in Landsberg zu sehen: Gina Borrmann, Weib‰ licher Torso, Holzrelief Zirbe.

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