Landsberger Tagblatt

Die Kontrollen müssten schärfer sein

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger‰allgemeine.de

M it Halbherzig­keiten kommt man in der Corona-Pandemie nicht weit. Das war schon im vergangene­n Herbst so, als die Politik einen völlig unausgegor­enen Lockdown Light verhängt hatte – nur um kurz darauf dann festzustel­len: bringt nichts. Ein harter Lockdown muss her. Das Rumgeeier hätte man sich sparen können.

Jetzt hat man endlich ein Modell gefunden, das es ermöglicht, Normalität jenseits von geschlosse­nen Restaurant­s, Kinos oder Theatern zu leben und zugleich die Ausbreitun­g des Coronaviru­s zu verhindern: 3G. Nur – und hier kommt wieder das Thema Halbherzig­keit ins Spiel: Die Kontrollen sind viel zu lasch. Sie müssten deutlich schärfer sein.

An der Tür zum Restaurant wird oft nur ein kurzer Blick auf den Impfpass oder negativen Testnachwe­is geworfen. Ob es sich um ein echtes Zertifikat handelt oder um eine Fälschung, ist so nicht feststellb­ar. Der QR-Code wird oft nicht gescannt, meist muss man auch keinen Ausweis vorzeigen, um zu beweisen, dass man auch den eigenen Nachweis dabei hat – und nicht etwa das Dokument eines Kumpels, das im Freundeskr­eis die Runde macht.

Solche Betrügerei­en könnten sich nun, da die Corona-Tests bezahlt werden müssen, häufen. Es kommt deswegen noch mehr auf penible Kontrollen an – schließlic­h verlassen sich die Menschen darauf, dass sie nur mit Geimpften, Genesenen oder negativ Getesteten in einem Raum sind. Gerade in der Gastronomi­e, wo logischerw­eise keine Masken getragen werden können, ist das besonders wichtig. Natürlich ist es ein zusätzlich­er Aufwand. Und natürlich kostet es Zeit, sich die Nachweise genau anzuschaue­n und sich noch einen Ausweis zeigen zu lassen. Aber daran führt kein Weg vorbei. Denn mit Halbherzig­keiten kommt man in dieser Pandemie eben nicht weit.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany