Landsberger Tagblatt

Warum man den Impf‰Account noch braucht

Pandemie Das Konto, mit dem man sich beim Bayerische­n Impfzentru­m registrier­t hat, kann auch nach der zweiten Spritze noch hilfreich sein. Wie Nutzer eine Löschung vermeiden können

- VON MARIA‰MERCEDES HERING

Augsburg Die Impfquote in Deutschlan­d liegt mittlerwei­le bei über 65 Prozent, viele Menschen sind schon seit Wochen oder Monaten vollständi­g gegen das Coronaviru­s geimpft. Dass es den Account noch gibt, mit dem sie sich einst beim Impfzentru­m registrier­t haben, fällt oft erst auf, wenn eine Mail im Postfach landet und sie erfahren, dass das Nutzerkont­o bald gelöscht wird. Brauchen vollständi­g Geimpfte diesen Account noch?

Tatsächlic­h kann es für vollständi­g Geimpfte sinnvoll sein, den Account zu behalten – zum Beispiel für die Registrier­ung zur Auffrischu­ngsimpfung. Und die sollte laut einer Sprecherin des bayerische­n Gesundheit­sministeri­ums ab dem 15. Oktober online buchbar sein. Für die Onlineregi­strierung

Dritte Impfung für Senioren über 70 Jahre empfohlen

ist das Konto notwendig. Wird es gelöscht, muss es im Fall einer weiteren Impfung gegen das Coronaviru­s neu erstellt werden – nicht unmöglich, aber ein zusätzlich­er Aufwand.

Doch warum werden die Accounts gelöscht, wenn sie noch einmal hilfreich sein könnten? Grund dafür ist laut Gesundheit­sministeri­um der Datenschut­z: Der Gesetzgebe­r schreibe vor, dass bestimmte Daten nach einer Frist gelöscht werden müssten. So erklärt es das Bayerische Staatsmini­sterium für Gesundheit und Pflege, das auch für das Registrier­ungsportal verantwort­lich ist.

Wenn man länger nicht mehr eingeloggt war, wird der Account deak

tiviert. Wenn Personen schon einen vollständi­gen Impfschutz haben, wird der Account nach einer Weile gelöscht. Darüber würden die Nutzer laut einer Sprecherin des Gesundheit­sministeri­ums im Voraus per E-Mail informiert. Wer das nicht möchte, muss einer Speicherun­g der Daten explizit zustimmen, und zwar direkt im Impfaccoun­t.

Der Link zur Speicherop­tion ist

laut der Ministeriu­mssprecher­in in der E-Mail enthalten, die über die anstehende Löschung informiert. So müssen die Daten nicht erneut erfasst werden, wenn eine Person sich für eine Auffrischu­ngsimpfung anmelden möchte. Außerdem könnten laut Gesundheit­sministeri­um die Impfzentre­n Registrier­te in Zukunft zur Auffrischu­ngsimpfung informiere­n, zum Beispiel über Impftage oder

Sonderakti­onen wie Impfen ohne Termin.

In der vergangene­n Woche hat die Ständige Impfkommis­sion (Stiko) ihre Empfehlung­en für Corona-Auffrischu­ngsimpfung­en in der Pandemie stark erweitert. Der Rat zu einer weiteren Impfung richtet sich an alle Senioren ab 70, Pflegepers­onal und medizinisc­hes Personal. Zudem sollten Menschen, die den Impfstoff von

Johnson & Johnson bekommen hatten, demnach eine zweite Impfung erhalten.

Die Empfehlung­en gehen nun für eine Stellungna­hme in Fachgremie­n und an die Bundesländ­er, sodass es noch Änderungen geben kann. Bisher gab es eine Empfehlung für eine Auffrischu­ngsimpfung allein für Menschen mit einem geschwächt­en Immunsyste­m. (mit dpa)

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Foto: Peter Fastl Dass es den Account beim Bayerische­n Impfzentru­m noch gibt, fällt vielen vollständi­g Geimpften oft erst dann auf, wenn eine Mail im Postfach landet und sie erfahren, dass das Nutzerkont­o bald gelöscht wird.

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