München im Favoritenkreis
American Football Die NFL trägt ab spätestens 2023 Spiele in Deutschland aus. Welche Chancen die bayerische Landeshauptstadt hat und welche Kriterien sie erfüllen muss
München Werden Spiele der National Football League (NFL) künftig auch in München stattfinden? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell die Verantwortlichen der US-Liga. In die engere Auswahl haben es neben der bayerischen Landeshauptstadt auch Düsseldorf und Frankfurt geschafft, wie die NFL mitteilte. Das komme nicht von ungefähr, meint NFL-Europa-Chef Brett Gosper. Laut den Machern der US-amerikanischen Liga wachse die deutsche Fangemeinde stetig, aktuell wollen sie rund 19 Millionen Fans im deutschsprachigen Raum ausgemacht haben.
Bereits im September hatte Gosper
angekündigt, dass 2022, spätestens aber 2023, ein reguläres Ligaspiel der NFL in Deutschland ausgetragen werde. Die finale Entscheidung über den deutschen Spielort soll voraussichtlich im Dezember fallen.
Bis dahin werden sich die drei Städte noch intensiver mit der NFL austauschen. Dabei muss der Austragungsort eine Reihe von Auflagen erfüllen: eine Stadionkapazität von mehr als 45 000 Zuschauern sowie große Kabinen, die Platz für etwa 60 Spieler und deren Ausrüstung bieten. Außerdem seien eine gute Verkehrsanbindung, einfache Transportmöglichkeiten und die Nähe zu einem Flughafen wichtige Kriterien bei der Vergabe. Denn zu solchen Großereignissen erwarten die Verantwortlichen tausende Football-Fans aus ganz Europa.
Die Partnerschaft mit der Stadt will die NFL dann auf mindestens vier Jahre ansetzen. „Wir wollen mit einem Gastgeberkonsortium zusammenarbeiten, das lokale und regionale Behörden, Stadionbesitzer, lokale Interessengruppen und potenzielle kommerzielle Partner umfasst. Wir möchten, dass dies eine langfristige Partnerschaft wird», sagte Brett Gosper.
Neben Deutschland sollen auch weiterhin in Mexiko und London NFL-Spiele ausgetragen werden. Bereits seit 2007 finden jährlich reguläre Ligaspiele in Englands Hauptstadt statt – so auch in diesem
Jahr. Am vergangenen Wochenende strömten über 60000 Fans aus ganz Europa ins Tottenham Hotspur Stadium, um sich die Partie zwischen den Atlanta Falcons und den New York Jets (27:20) anzusehen. Obendrein konnten die Zuschauer wieder an speziellen Aktivitäten vor dem Spiel teilnehmen: In den Fanzonen vor dem Stadion zeigten Fans ihr Können beim Werfen, Tackeln und Kicken; Cheerleader sorgten dazu für die passende Atmosphäre.
Am Sonntag geht es mit den „London Games“schon wieder weiter: Dann treffen ebenfalls im Tottenham Hotspur Stadium im 30. NFL-Gastspiel die Jacksonville Jaguars und die Miami Dolphins aufeinander.