Die Erinnerung wachhalten
ie Bilder von damals sind Augenzeugen, Einsatzkräften und vielen Menschen, die die Berichterstattung eng verfolgt haben, noch im Kopf. Das Baustellen-Drama von Denklingen hat die Menschen in der Region und darüber hinaus über Wochen beschäftigt. Mittlerweile ist seit dem Unglück mit vier Toten ein Jahr vergangen. Vor allem für die Angehörigen ist seit dem 16. Oktober 2020 nichts mehr, wie es vorher war. Vier Männer, darunter ein 16 Jahre alter Auszubildender, fehlen ihren Ehefrauen, Partnerinnen, Kindern, Eltern, Großeltern, Freunden und Arbeitskollegen sehr. Sie wurden von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen. Ein Stück lebt von jedem Einzelnen weiter, weil viele Menschen die Erinnerung an sie wachhalten.
Was nach wie vor aufwühlt, ist die Frage nach dem Warum. Wie konnte sich dieses schreckliche Unglück auf einer Baustelle ereignen? Diese Frage haben Experten zu klären. Seit mittlerweile einem Jahr laufen die Ermittlungen. Sie sind wichtige Grundlage für die Staatsanwaltschaft. Sie entscheidet, ob und wer sich für das Drama mit vier Toten vor Gericht verantworten muss. Doch bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.
Jetzt ist es erst einmal an der Zeit, der Toten zu gedenken und die Angehörigen nicht zu vergessen – aber nicht nur heute. Vielleicht hilft ein gestärktes Bewusstsein auch, dass solche Unglücke in Zukunft verhindert werden.