Mit viel Intelligenz unterwegs
Test Skodas Elektro-Vorzeigefahrzeug Enyaq iV leistet sich kaum Schwächen
Das „Q“tragen bei Skoda alle SUV hinten im Namen. Vorne heißt das neueste Modell „Enyaq“, wohl ein irischer Mädchenname, der so viel wie „Quelle des Lebens“bedeutet. Nett zu wissen. Viel interessanter ist aber: Was kann dieses Elektrofahrzeug? Schließlich ist er eine Alternative zum VW-Bruder ID4.
Wuchtig, groß, elegant, das ist der erste Eindruck vom Skoda Enyaq, wenn man vor ihm steht. Dabei hat er ähnliche Maße wie der Oktavia, ist aber doch ganz anders; zum Beispiel beim Raumangebot: Der SUV bietet viel Platz, vorne wie hinten und einen bequemen Einstieg. Die Innenraumgestaltung wirkt hochwertig und gelungen, Hartplastik findet sich nur wenig. Der
Fahrersitz schafft guten Seitenhalt und ist langstreckentauglich. Der Kofferraum ist geräumig und eben, falls man den variablen Ladeboden ordert.
Auch beim Fahrverhalten zeigt der Enyaq keine Schwächen, wankt nicht und lässt sich, trotz des hohen Gewichts, gut um die Kurven dirigieren. Dass Elektroautos leise sind, ist fast normal. Der Enyaq zeigt sich, auch auf der Autobahn, in dieser Disziplin aber besonders stark.
Gut ist auch der intelligente Tempomat, der hinter einem Vorausfahrenden nicht nur beschleunigt und bremst, sondern zusätzlich mögliche Steckengeschwindigkeiten vorausberechnet und angemessen – beispielsweise durch Kurven und Kreisverkehre – leitet. 204 PS und 310 Newtonmeter sind nicht überragend, aber im Alltag vollkommen ausreichend.
Und wie steht es mit dem Verbrauch? In unseren Tests lag der, je nach Sensibilität am Gasfuß und Höchstgeschwindigkeit, zwischen 15 und 25 Kilowattstunden. Mit 16-17 kWh lässt sich der Enyaq über Land gut im Verkehr mitschwimmen. Zwischen 300 und 400 Kilometer Fahrstrecke sind mit einer „Tankfüllung“bei einem 80 kW-Batteriepack also drin. Zu noch mehr Reichweite verhilft das flexible Rekuperationssystem, wenn man es intelligent nutzt, also vorausschauend fährt und, wenn möglich, „segelt“, also ohne bremsen und Antrieb rollen lässt.
Wer dann für 500 Euro Aufpreis eine höhere Ladegeschwindigkeit (125 kW) ordert, muss an einer Schnellladesäule (ab 150 kW) nur etwa eine Stunde für eine volle Batterieladung stehen; ein ordentlicher Wert. Was fehlt, ist ein Frunk, ein vorderer Kofferraum für die Ladekabel.
Skoda ist mit dem Enyaq ein komfortables Fahrzeug für die ganze Familie gelungen, das preislich und von der Innenausstattung interessant wirkt und zusätzlich ein paar Skoda-typische Features hat: den Regenschirm in der Tür, den Eiskratzer im Kofferraumdeckel und, und, und ...