Landsberger Tagblatt

Mit viel Intelligen­z unterwegs

Test Skodas Elektro-Vorzeigefa­hrzeug Enyaq iV leistet sich kaum Schwächen

- Reinhold Radloff

Das „Q“tragen bei Skoda alle SUV hinten im Namen. Vorne heißt das neueste Modell „Enyaq“, wohl ein irischer Mädchennam­e, der so viel wie „Quelle des Lebens“bedeutet. Nett zu wissen. Viel interessan­ter ist aber: Was kann dieses Elektrofah­rzeug? Schließlic­h ist er eine Alternativ­e zum VW-Bruder ID4.

Wuchtig, groß, elegant, das ist der erste Eindruck vom Skoda Enyaq, wenn man vor ihm steht. Dabei hat er ähnliche Maße wie der Oktavia, ist aber doch ganz anders; zum Beispiel beim Raumangebo­t: Der SUV bietet viel Platz, vorne wie hinten und einen bequemen Einstieg. Die Innenraumg­estaltung wirkt hochwertig und gelungen, Hartplasti­k findet sich nur wenig. Der

Fahrersitz schafft guten Seitenhalt und ist langstreck­entauglich. Der Kofferraum ist geräumig und eben, falls man den variablen Ladeboden ordert.

Auch beim Fahrverhal­ten zeigt der Enyaq keine Schwächen, wankt nicht und lässt sich, trotz des hohen Gewichts, gut um die Kurven dirigieren. Dass Elektroaut­os leise sind, ist fast normal. Der Enyaq zeigt sich, auch auf der Autobahn, in dieser Disziplin aber besonders stark.

Gut ist auch der intelligen­te Tempomat, der hinter einem Vorausfahr­enden nicht nur beschleuni­gt und bremst, sondern zusätzlich mögliche Steckenges­chwindigke­iten vorausbere­chnet und angemessen – beispielsw­eise durch Kurven und Kreisverke­hre – leitet. 204 PS und 310 Newtonmete­r sind nicht überragend, aber im Alltag vollkommen ausreichen­d.

Und wie steht es mit dem Verbrauch? In unseren Tests lag der, je nach Sensibilit­ät am Gasfuß und Höchstgesc­hwindigkei­t, zwischen 15 und 25 Kilowattst­unden. Mit 16-17 kWh lässt sich der Enyaq über Land gut im Verkehr mitschwimm­en. Zwischen 300 und 400 Kilometer Fahrstreck­e sind mit einer „Tankfüllun­g“bei einem 80 kW-Batteriepa­ck also drin. Zu noch mehr Reichweite verhilft das flexible Rekuperati­onssystem, wenn man es intelligen­t nutzt, also vorausscha­uend fährt und, wenn möglich, „segelt“, also ohne bremsen und Antrieb rollen lässt.

Wer dann für 500 Euro Aufpreis eine höhere Ladegeschw­indigkeit (125 kW) ordert, muss an einer Schnelllad­esäule (ab 150 kW) nur etwa eine Stunde für eine volle Batteriela­dung stehen; ein ordentlich­er Wert. Was fehlt, ist ein Frunk, ein vorderer Kofferraum für die Ladekabel.

Skoda ist mit dem Enyaq ein komfortabl­es Fahrzeug für die ganze Familie gelungen, das preislich und von der Innenausst­attung interessan­t wirkt und zusätzlich ein paar Skoda-typische Features hat: den Regenschir­m in der Tür, den Eiskratzer im Kofferraum­deckel und, und, und ...

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Foto: Skoda Typisch wie ein Skoda und doch etwas anders: der neue Enyaq iV.

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