Die neuen Ordensfrauen sind da
Glaube Das Geistliche Zentrum im ehemaligen Kloster St. Josef ist eröffnet
Dießen Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovi, und der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier haben am Samstag gemeinsam das Geistliche Zentrum St. Josef in Dießen feierlich eröffnet. Das Haus wird vom päpstlichen Säkularinstitut „Cruzadas de Santa Maria“als Niederlassung benutzt. Es handelt sich dabei um das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen.
Im vorhergehenden, vom Nuntius gefeierten Pontifikalamt im Dießener Marienmünster betonte Bischof Bertram als Prediger, dass eine visionäre Kirche auch marianisch sein und denken müsse: „Die Kirche wird wieder Träume und Visionen haben, wenn sie ernst nimmt, was sie ist: Empfangende. Wir werden Hoffnungsträger, wenn wir die Muttersprache des Glaubens wieder besser lernen.“Der von der Gemeinschaft der „Cruzadas“gelebte marianische Gedanke der Dankbarkeit gegenüber Gott und der Empfänglichkeit für sein Wort sei entscheidend. Wer daran glaube, habe ein lebendiges Konzept von Kirche. „Das leben Sie, liebe Cruzadas, vor: entschlossen und charmant.“Die Schwestern lebten aus der Kraft des Heiligen Geistes und sollten diesen „Spirit“weiter hinaus in die Welt tragen, betonte der Bischof und freute sich über die Ankunft der Gemeinschaft in der Diözese: „Willkommen in der Bistumsfamilie.“
Nach dem Pontifikalamt wurde das Geistliche Zentrum St. Josef mit dem darin eingeschlossenen Evangelisationszentrum Petrus Canisius durch Bischof Bertram gesegnet. Dabei verwies er auf ein Zitat des Papstes, dass Christen nicht nur eine Mission hätten, sondern selbst Mission seien. In ihren Grußworten betonten Nuntius Eterovi sowie der emeritierte Erzbischof von Madrid und langjährige Unterstützer des Instituts, Kardinal Antonio María Rouco Varela, dass das Zentrum sich in eine lange Tradition einreihe: sowohl der fruchtbaren christlichen Geschichte des Ammersees, als auch der kirchlichen Verbundenheit zwischen Spanien und Deutschland. Die Regionalleiterin des Säkularinstituts Maria A. Góngora freute sich über den herzlichen Empfang in Dießen. „Mit dem Evangelisationszentrum wollen wir dazu beitragen, dass viele Menschen die Freude des Glaubens erfahren“, erklärte die Spanierin. Auch die Mitbegründerin und Generalleiterin des Instituts, Lydia Jiménez, betonte, dass dieses Zentrum „Im Herzen Europas“schon seit Jahren angestrebt worden sei. Beide sprachen zuletzt dem Orden der Dominikanerinnen ihren Dank aus, die an selber Stelle bis vor wenigen Jahren wirkten und die Region nachhaltig geprägt hätten.
Die „Cruzadas de Santa Maria“sind ein weibliches Säkularinstitut päpstlichen Rechts, das 1971 durch den Jesuiten Tomás Morales
Die Gemeinschaft gibt es seit 50 Jahren
(1908-1994) und die heutige Generalleiterin Lydia Jiménez in Madrid gegründet wurde.
Die rund 200 Mitglieder in zehn Ländern führen ein zölibatäres Leben, tragen jedoch keine Ordenstracht und gehen neben den Gemeinschaftsaufgaben ihrem Berufsleben nach. Die Arbeitsschwerpunkte der Gemeinschaft liegen im Bildungs- und Erziehungswesen sowie im familiären Bereich. Mit dem Institut eng verbunden ist die Priestergemeinschaft „P. Tomás Morales“, die 2004 in München gegründet wurde.