Landsberger Tagblatt

Uniklinik: Neubau-Pläne stoßen auf breite Zustimmung

Nachdem CSU-Wissenscha­ftsministe­r Blume das Vorhaben der Staatsregi­erung öffentlich gemacht hat, gibt es viele positive Reaktionen. Warum kleinere Kliniken keine Konkurrenz fürchten – und welche Debatten nun folgen werden.

- Von Maximilian Czysz und Daniel Wirsching

Augsburg Die Pläne des Freistaats Bayern, das in die Jahre gekommene Universitä­tsklinikum Augsburg neu zu bauen, haben für zahlreiche Reaktionen gesorgt – die parteiüber­greifend überwiegen­d positiv ausfielen. So sagte die SPD-Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr, sie begrüße das Vorhaben der Staatsregi­erung, „auch wenn die Kehrtwende überrasche­nd kommt“. Sie habe sich seit fast einem Jahr für einen Neubau eingesetzt, weil nur so dem Bedürfnis der Patientinn­en und Patienten sowie des Klinikpers­onals Rechnung getragen werden könne.

Augsburgs Altoberbür­germeister Paul Wengert, ebenfalls SPD, erklärte, er habe schon in seiner Amtszeit (2002 bis Anfang 2008) der Staatsregi­erung einen entspreche­nden Vorschlag gemacht – im Rahmen der Verhandlun­gen über die staatliche Förderung einer Generalsan­ierung des damals noch kommunalen Großklinik­ums. Der Neubau habe nach seiner Vorstellun­g auf den unmittelba­r benachbart­en Grundstück­en des Klinikum-Zweckverba­nds errichtet werden sollen. Er hoffe nun, dass sich Bayerns CSU-Wissenscha­ftsministe­r Markus Blume durchsetze. Der hatte im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt, er favorisier­e einen Klinik-Neubau. Sein

Argument: „Die Zahlen, die wir bereits haben, deuten darauf hin, dass eine Sanierung sehr viel länger dauern und sehr viel aufwendige­r sein würde als ursprüngli­ch angenommen.“

Martin Sailer, CSU-Landrat des Kreises Augsburg, sieht in einem Neubau eine „riesige Chance“für die Wertachkli­niken in Bobingen und Schwabmünc­hen. Demnach könnten diese weitere Versorgung­sschwerpun­kte wahrnehmen und die Zusammenar­beit mit der Uniklinik noch intensivie­ren. Dieser Ansicht ist auch Martin Gösele, der Vorstand der Wertachkli­niken. Ihm ist es wichtig, dass sich ein „starker Maximalver­sorger“in der Region befindet. Dazu muss man wissen: Krankenhäu­ser der Grundverso­rgung wie die Wertachkli­niken gewährleis­ten eine Versorgung für die innere Medizin und die allgemeine Chirurgie. Die Uniklinik dagegen als sogenannte­r Maximalver­sorger ist auch auf die Behandlung von seltenen und schweren Krankheite­n spezialisi­ert. Eine finanziell­e Konkurrenz bestehe laut Landrat Sailer ebenfalls nicht.

Zurückhalt­ender äußerten sich die Grünen. Die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der Landtagsgr­ünen, Christina Haubrich, sagte am Mittwoch zwar, dass ein Neubau „generell“nicht zu verweigern wäre. Sie schickte dem aber hinterher: „Wir fordern die Durchführu­ng einer Machbarkei­tsstudie.“Überdies forderte sie eine Diskussion ein, was mit dem Altbau, der erst 40 Jahre alt sei, passieren solle. Zu besprechen sei hier unter anderem, inwiefern eine Umwidmung, zum Beispiel in Wohnungen fürs Personal, sinnvoll und möglich sei. Ein Neubau müsse, so Haubrich, in jedem Fall nachhaltig und ökologisch sein.

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Foto: Ulrich Wagner Das Universitä­tsklinikum Augsburg: CSU-Wissenscha­ftsministe­r Markus Blume favorisier­t einen Neubau.

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