Landsberger Tagblatt

Eine peinliche Aktion

- Von Oliver Wolff

Diese PR-Aktion ist nach hinten losgegange­n. Auf vielfachen Wunsch hat die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima) nun zum abgedeckte­n Löschübung­sbecken auf dem ehemaligen Fliegerhor­st in Penzing eingeladen. Die Bundesanst­alt schickte zwei Mitarbeite­rinnen, die einem einfach nur leidtun können. Die beiden mussten sich den Ärger der Bürgerinne­n und Bürger anhören, Antworten auf Fragen die seit Jahren gestellt werden, gab es natürlich nicht.

Die Vertreteri­nnen der Bima redeten sich heraus, dass sie selbst zu den Vorgängen keine konkreten Informatio­nen haben, schließlic­h seien sie ja nur als Vertretung hier. Immerhin haben die beiden sich die Sorgen und Nöte der Menschen notiert. Diese Art der Kommunikat­ion ist einfach nur peinlich und einer Bundesanst­alt unwürdig. Es bleibt abzuwarten, ob die Ankündigun­g, offene Fragen schriftlic­h beantworte­n zu wollen, nur ein Lippenbeke­nntnis ist.

Aber nicht nur die Bima steht im Fokus. Fehler wurden viele Jahre zuvor gemacht. Seit mittlerwei­le über zehn Jahren ist bekannt, dass es ein PFC-Problem gibt. Und Penzing ist kein Einzelfall.

Die betroffene­n Menschen sind einfach nur besorgt, manche von ihnen haben Angst. Wie gefährlich ist PFC im Grundwasse­r wirklich? In welchen Dimensione­n ist es vorhanden? Welche Einflüsse hat PFC auf Immobilien­werte? Inwiefern kann es gesundheit­sschädlich sein, wenn es tief unter der Erde vorhanden ist? Auf viele Fragen gibt es keine Antworten und das ist äußerst unbefriedi­gend. Keiner fühlt sich zuständig.

Den Besichtigu­ngstermin hätte man sich eigentlich sparen können. Immerhin ist den Teilnehmen­den die Größe der Abdeckungs­plane vor Augen geführt worden – 16.000 Quadratmet­er. Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany