Ansteckend gute Laune
Das Delvon Lamarr Organ Trio aus Seattle (USA) tritt im Stadttheater auf und präsentiert dem Publikum echte „Feel Good Music“.
Landsberg Die Fans von Delvon Lamarr an der B-3-Orgel, Jimmy James an der Gitarre und Drummer Julian MacDonough, der im August 2022 Dan Weiss ersetzte, mussten sich mehr als ein halbes Jahr gedulden, denn das Delvon Lamarr Organ Trio hätte bereits Ende April im Stadttheater auftreten sollen. Damals brachen sie ihre Europatournee aber wegen der Erkrankung eines Familienmitglieds des Gitarristen ab und flogen zurück in die USA. Doch nun beim Nachholtermin im ausverkauften Haus steckten sie mit ihrer guten Laune, ihrem Lachen, Swingen und Scherzen, das Publikum an.
Sie zauberten eine sensationelle Performance mit einer energiegeladenen Mischung aus intensiven Grooves, mitreißendem Soul-Jazz, melancholischem Blues und klassischem Rock’n’Roll auf die Bühne, die immer wieder von stürmischem Beifall begleitet wurde. Gegründet wurde das Trio 2015, damals noch mit dem Schlagzeuger David McGraw.
Bandmanagerin Amy Novo, Delvons Frau, versprach damals, sich um seine Musikkarriere zu kümmern. Alles was er zu tun habe, sei Musiker zu finden, Musik zu schreiben und zu spielen. Es hat perfekt funktioniert, traten sie in zu Beginn ihrer Karriere einmal wöchentlich im Royal Room in Seattle auf, begeistert das Trio, das ihre Songs „Feel Good Music“
nennt, Zuhörerinnen und Zuhörer auf der ganzen Welt. Dan Weiss ist der Namensgeber des vierten Albums „Cold As Weiss“, aus dem die neue Formation des Soul-FunkKollektivs einige Kostproben gab. Weil er gerne mal ein Loch in die Drum schlägt, nennt Lamarr den Nachfolger Julian MacDonough gelegentlich „Thunderfoot“. Sensationell, der großartige, soulige Orgelsound von Lamarr, des einstigen Schlagzeugers und Trompeters, der als Autodidakt zur Orgel fand, die er, wie er erzählte, bis dahin nur aus der Kirche kannte.
Jimmy James erinnerte mit seinem experimentellen, explosiven, teilweise improvisierten Gitarrenspiel mit versetzten Basslinien, an die Klangexplosionen des großen Jimi Hendrix. Er hatte Showeffekte
drauf und bekam für seine temperamentvollen Soli Riesenapplaus.
Die drei Musiker und ihre Instrumente traten in ständigen Dialog zueinander, Lamarr und MacDonough hielten permanent Blickkontakt und unterhielten das Publikum mit atemberaubendem rhythmischen Sound, stets begleitet von erfrischendem, musikalischen Humor.
Neben eigenen bekannten und neuen Kompositionen gab es Altbewährtes aus dem Debütalbum „Close But No Cigar“, Coversongs wie „You Can’t Hide Love“und nach zwei Stunden Instrumentalsound, der in die Beine ging – neben den hinteren Reihen wurde bereits getanzt – George Michaels „Careless Wisper“als melodische Zugabe.