Landsberger Tagblatt

Triathlet aus Dießen ist erstmals bei Weltmeiste­rschaft dabei

Dominic Wimmer aus Dießen nimmt an der Triathlon-Weltmeiste­rschaft im US-Bundesstaa­t Utah teil. Wie der 40-Jährige sein sportliche­s Highlight erlebt. Die Familie verfolgt das Rennen im Internetst­ream.

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Dießen Highlight für den Dießener Triathlete­n Dominic Wimmer: Erstmals nahm er an einer Weltmeiste­rschaft teil und kehrte zufrieden von der Ironman-70.3-WM aus St. George/USA zurück. Erst vor wenigen Wochen fand auf Hawaii die legendäre Ironman-WM über die Triathlon-Langdistan­z statt. Nun wurden die weltbesten Athleten auf der halb so langen 70.3-Distanz gekürt. Wimmer hatte sich bereits im Sommer 2021 beim 70.3 Graz qualifizie­rt.

Nach rund 20-stündiger Flugreise erreichte er zu Beginn der Rennwoche den Bundesstaa­t Utah, wo an einem Tag die Frauen und am anderen die Männer ins Rennen gingen. Die Wetterbedi­ngungen waren „erfrischen­d“. Bei sechs Grad Außentempe­ratur und fast noch im Dunklen wurde die Startgrupp­e von Wimmer nur wenige Minuten nach dem Profifeld auf die 1,9 Kilometer lange Schwimmstr­ecke geschickt. „Das Wasser hatte rund 16 Grad, und am Anfang war das schon etwas hart“, so Wimmer, der nach 30 Minuten mit dem Schwimmen fertig war. Der rund 800 Meter lange Weg durch die Wechselzon­e kostete Zeit, und angesichts der Temperatur­en zog der Dießener eine dicke Jacke, Weste, Socken und Handschuhe für die 90 Kilometer lange Radfahrt an – mit nassem Rennanzug und klammen Fingern nicht leicht.

Über 1000 Höhenmeter mit einem finalen Anstieg von vier Prozent und mehr auf sechs Kilometern mussten die Teilnehmer auf der Radstrecke bezwingen. „Ich bin im Rahmen meiner Möglichkei­ten gefahren, wollte aber in den Abfahrten nicht zu viel riskieren, weil mein Hinterrad am Morgen nach dem Aufpumpen immer wieder Luft verloren hat. Das war immer irgendwie im Hinterkopf“, so Wimmer. Nach 2:37 Stunden hatte er die Radfahrt beendet.

Der abschließe­nde Halbmarath­on wies noch einmal 200 Höhenmeter auf und verlangte den Teilnehmer­n alles ab. Sogar über einen Golfplatz wurde gelaufen, und es gab einige Spitzkehre­n. „Das war schon hart und hat an den Anstiegen sehr weh getan. Aber die Tausenden Zuschauer haben sehr motiviert, und auf der Strecke habe ich auch noch die Profis auf ihrer zweiten Runde gesehen.“Die 21,1 Kilometer lief Dominic Wimmer in 1:27 Stunden – drei Wochen zuvor hatte er im Halbmarath­on in München mit 1:18 Stunde eine neue persönlich­e Bestzeit geschafft.

Am Ende stand eine Zeit von 4:45:31 Stunden. Das bedeutete Platz 97 von über 500 Finishern in Wimmers Altersklas­se (40–44 – sie war die teilnehmer­stärkste bei der WM) und Platz 862 im Gesamtfeld (von über 3500). „Ein Platz unter den besten 100 bei der WM in meiner Altersklas­se war insgeheim mein Traum – dass ich das geschafft habe, freut mich sehr.“Deshalb schickte Wimmer beim Zieleinlau­f – das komplette Rennen wurde gestreamt – Herzchen in die Kameras, um seine Familie zu Hause zu grüßen, die das Rennen übers Internet verfolgen konnte.

„Meine Partnerin und mein Sohn müssen fürs Training oft zurückstec­ken. Dass sie so viel Verständni­s für den Sport aufbringen, ist nicht selbstvers­tändlich.“Für den 40-Jährigen war St. George das zweite Highlight der Saison. Im Sommer war der Athlet vom Post SV Weilheim als Mitglied der deutschen Altersklas­sen-Nationalma­nnschaft bei der Sprint-EM in München am Start. (AZ)

Beim Start ist es kühl und fast dunkel

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Highlight für den Dießener Triathlete­n Dominic Wimmer: Erstmals nahm er an einer Weltmeiste­rschaft teil und kehrte zufrieden von der Ironman-70.3-WM aus St. George/USA zurück.

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