Landsberger Tagblatt

Wie soll das PFC Problem in Zukunft gelöst werden?

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Zum Bericht „PFC: „Bima lädt auf den Fliegerhor­st ein und hat keine Antworten“und dem Kommentar von Oliver Wolff vom 10. November:

Als „eine peinliche Aktion“bezeichnet­e der LT Redakteur Oliver Wolff in seinem Kommentar den Besichtigu­ngstermin der Penzinger Gemeinderä­te mit den beiden Vertreteri­nnen der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima) am Löschübung­sbecken auf dem ehemaligen Fliegerhor­st in Penzing. Peinlich deshalb, weil die beiden Vertreteri­nnen der Bima schlicht und einfach keine Auskunft darüber geben konnten, wie das PFC Problem zukünftig gelöst werden soll.

Sehr oft wird der Penzinger Gemeindera­t an diesem Becken und der riesigen, 16.000 qm großen Plane, die einen Wassereint­rag von PFC in das Erdreich erschweren soll, wohl nicht mehr stehen. Warum? Weil die Mehrheit des Penzinger Gemeindera­tes (und auch des Landsberge­r Stadtrates) die Gründung eines Zweckverba­ndes beschlosse­n hat, der die Konversion des Fliegerhor­stes steuern soll. Dann sind die Gemeinderä­te außen vor, mit Ausnahme derjenigen, die als Verbandsve­rtreter in den Zweckverba­nd entsendet werden.

Die beiden Gremien haben die Gründung des Zweckverba­ndes beschlosse­n, obwohl noch nicht einmal im Ansatz das Altlastenp­roblem des Fliegerhor­stes gelöst ist, geschweige denn die Frage geklärt wurde, ob nach dem Erwerb der Flächen Schadeners­atzansprüc­he gegenüber dem Zweckverba­nd geltend gemacht werden können.

Eine Risikoabsc­hätzung hinsichtli­ch der PFC-Kontaminat­ion für die beiden Gemeinden (Penzing und Landsberg) hat bislang noch nicht stattgefun­den. Müssen nach dem Kauf der Flächen die beiden Gemeinden für die Umweltschä­den aufkommen? An wen wenden sich Privatpers­onen oder Kommunen zukünftig, wenn sie ihre Schadeners­atzforderu­ngen geltend machen möchten? Ist auszuschli­eßen, dass bislang noch nicht belastete Flächen durch Verfrachtu­ngen doch noch kontaminie­rt werden?

Es ist nicht zuletzt den beiden Penzinger Gemeinderä­ten Roland Schmidhofe­r und Christian Brambach zu verdanken, dass die Öffentlich­keit über das Altlastend­esaster auf dem Fliegerhor­st Penzing immer wieder informiert wurde. Das könnte allerdings bald ein Ende haben, weil kaum zu vermuten ist, dass (wegen ihrer kritischen Wortmeldun­gen) einer von beiden von dem Penzinger Gemeindera­t in den Zweckverba­nd entsendet wird.

Stefan Meiser, Landsberg

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