Wenig kreative Diskussion
Zu den Berichten über die Schlossbergschule Landsberg:
Die Diskussion über den Neubau der Schlossbergschule wird wenig kreativ geführt: Nord- oder Südanbau. Das ist zu wenig.
Massive Kostensteigerungen am Bau sind nichts Ungewöhnliches. Jedoch was uns Stadtbürgern mit dem Projekt Schlossberg zugemutet wird, sprengt so ziemlich alles Dagewesene.
Die Idee, am Schlossberg zu bauen, mag der verklärten Romantik einer wiedererstehenden Stadtburg entsprungen sein. So weit gut. Aber, bei genauerem Hinschauen muss man das Großprojekt als dem Bürger kaum noch vermittelbar einstufen. Die Stadt ist verpflichtet eine Schule mit Ganztagsbetreuung anbieten, das ist zwingend.
Aber warum entscheidet man sich nicht für einen Neubau auf der grünen Wiese und hat dadurch die Möglichkeit nach modernsten pädagogischen Gesichtspunkten die Schule zu gestalten. Mit einem Neubau, und der richtigen Lage, zum Beispiel dem Schlüsselanger, hat die Stadt die Möglichkeit, den Transport der Schüler so zu gestalten, dass ein aktiver Beitrag zur Verkehrsentzerrung in Landsberg geleistet wird. Sportplatz und Halle wären nah, und das Restaurant im Sportzentrum könnte als Mensa ausgebaut werden, auf das auch die Vereine Zugriff haben könnten.
Der Bau auf dem Schlossberg verschärft die Verkehrssituation in Landsberg, wenn durch Hunderte von Pkws die „Kleinen“zum Schulbetrieb gebracht und abgeholt werden und Busse im Stau stehen. Es sei den kritischen Räten Pioch, Flörke, Hettmer und Schlee zu danken, das Projekt zu hinterfragen und die gedankliche Enge der Fraktionen zu verlassen. Aber es geht nicht weit genug. Da ist noch Luft nach oben. Noch ist Zeit zur Korrektur einer romantischen Idee, welcher der Pragmatismus leider vollkommen fehlt.
Kurt Wacker, Landsberg