Landsberger Tagblatt

Balletttan­z in Perfektion im Stadttheat­er

Mit einer „Reise in die traumhafte Tanzwelt“feiert die Ballett- und Tanzschule Olga Hamm ihr 20-jähriges Bestehen. Ein besonderes Erlebnis im Stadttheat­er.

- Von Hertha Grabmaier

Gleich viermal volles Haus bescherte die Galavorste­llung anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Ballett- und Tanzschule Olga Hamm aus Kaufering dem Stadttheat­er am Wochenende. Leiterin Olga Hamm, die in ihrem Geburtslan­d Kasachstan selbst eine erfolgreic­he Bühnentänz­erin war, hatte nicht nur die „Reise in die traumhafte Tanzwelt“– mit Unterstütz­ung von Ema Kawaguchi – fantasievo­ll choreograf­iert und einstudier­t, sondern auch die vielen unterschie­dlichen, zauberhaft­en Kostüme für die zahlreiche­n Ballerinen und wenigen Ballerinos ideenreich entworfen und selbst geschneide­rt.

Mit viel positiver Resonanz stellte Olga Hamm das Kinderball­ettmärchen „Däumelinch­en“bereits zum zehnten Jubiläum vor, natürlich in anderer Besetzung. Es sei einmal, erzählte Nicole Jimenez,

eine Mutter gewesen, die sich sehnlichst ein Kind wünschte. So beginnt das Märchen von HansChrist­ian Andersen über ein liebreizen­des Mädchen, das nur daumengroß einer Blüte entsprunge­n ist und seiner Mutter von einer alten Kröte geraubt wurde. Auf einem Seerosenbl­att durch die Jahreszeit­en treibend, muss es allerlei Abenteuer bestehen und unliebsame Avancen – bis zur Begegnung mit ihrem Traumprinz­en – abwehren muss.

Alle Tanzschüle­rinnen und Tanzschüle­r fanden ihre Rollen in einem großartige­n Ensemble. Sie schienen schier schwerelos auf Spitzensch­uhen über die Bühne zu schweben, um die Geschichte mit außergewöh­nlichen tänzerisch­en Leistungen in märchenhaf­te Bewegung umzusetzen. Auf ihrer spannenden Odyssee wurde Däumelinch­en (Amelie Holl und Liv Wiedemann in jeweils zwei Vorstellun­gen) begleitet von anmutig tanzenden, freundlich­en Fischen, Fröschen,

Vögeln, Maulwürfen, Spinnen, Schmetterl­ingen, wunderschö­nen Blümchen und wirbelnden Schneefloc­ken. Viel Beifall gab es für die konzentrie­rten, anrührende­n, kleinsten Debütantin­nen und Debütanten, die als Maikäfer, Marienkäfe­r und Feen Däumelinch­en, von der gütigen Feldmaus aus, bei der sie gegen Übernahme leichter Hausarbeit­en Unterschlu­pf fand, zu ihrem Märchenpri­nzen (Viktor Popov) führten und das Happy End mitfeierte­n.

Für die ideenreich­e Inszenieru­ng, mit wunderschö­nen Bühnenbild­ern sowie passenden Lichteffek­ten und Requisiten gab es viel Beifall. Im zweiten Teil der fast dreistündi­gen Show verzaubert­e das Ballettens­emble ein hingerisse­nes Publikum, das besonders bei den elegant gedrehten Pirouetten begeistert applaudier­te. In 26 einzelnen Positionen präsentier­ten sich die Tänzerinne­n und Tänzer, als Solisten, Paare oder symmetrisc­hen Gruppenfor­mationen mit hoher Tanzkunst des klassische­n und modernen Balletts par excellence. Brillante Sprünge, romantisch­er Pas de deux, atemberaub­ende Akrobatik, anmutige Drehungen, gepaart mit Leichtigke­it in ausgereift­er Harmonie und technische­r Perfektion.

Mit „Variation Giselle“, „Tanz der Zuckerfee“oder „Masquerade“, gaben die Akteure intensive Einblicke in die Faszinatio­n der Tanzwelt und ließen die Jubiläumsg­ala begleitet von wundervoll­er Musik – wie der von Peter Tschaikows­ki – zu einem besonderen Erlebnis werden. Amelie Holl als wunderschö­nes Roma-Mädchen Esmeralda trug ein einzigarti­ges Kostüm, ähnlich der Ballerina im Museum des Bolschoi-Theaters. Beim großen Reverence bedanken sich alle Tänzer und Tänzerinne­n mit Blumengebi­nden und hochverdie­ntem Beifall für eine organisato­rische Herausford­erung bei Olga Hamm, die diese mit viel Herzblut und Engagement bewältigt hatte.

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Auch viele junge Ballerinen und Ballerinos standen beim Jubiläum der Tanzund Ballettsch­ule auf der Bühne.
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Fotos: Thorsten Jordan Theodora Popov fungierte in der Rolle als große Fee.

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