Stadel der Blaskapelle sorgt für Diskussion in Fuchstal
Im Gemeinderat in Fuchstal ist man sich uneins, ob ein Gebäude der Größe in den Hofgarten in Leeder passt.
Kontrovers diskutiert wurde in der jüngsten Fuchstaler Gemeinderatssitzung der Bau eines Lagerstadels, den die Blaskapelle Markt Leeder im Hofgarten gegenüber der Grundschule errichten möchte. Während einzelne Ratsmitglieder bezweifelten, dass sich das Gebäude aufgrund seiner Maße und seiner Optik in diesen Bereich einfüge, stimmte am Ende eine breite Mehrheit mit zwölf zu drei Stimmen für den Bauantrag, für den sich auch Bürgermeister Erwin Karg starkgemacht hatte.
Gedacht sei das zehn Meter lange, acht Meter breite und fünf Meter hohe Bauwerk für die Lagerung der Utensilien, die der Verein für die Abhaltung des Dorffestes und des Christkindlmarktes benötige, so Karg. Leeder sei der einzige Gemeindeteil
ohne einen Vereinsstadel, und laut Landratsamt genüge es, wenn sich der Bau in die umliegende Bebauung einfüge. Als Beitrag zur Finanzierung hatte der Gemeinderat beschlossen, die diesjährige Sparkassenspende für dieses Projekt zu widmen. Vielleicht käme ja auch von den Rechteinhabern
im Gemeindewald ein Beitrag, fügte Karg noch hinzu. Er sehe kein Problem mit einer Zustimmung und er freue sich darüber, dass es jemanden gebe, der das Dorffest veranstalte. An dem Standort könne der Stadel zudem für den Ausschank bei Festen genutzt werden.
Bedenken äußerte unter anderem Angelika Gast. Sie sprach die Höhe des Gebäudes an und wünschte sich, dass er zur Schule und Hofgartenhaus passe. Ulrike Ramsauer sieht durch den Stadel die ansprechende Architektur des Hofgartenhauses beeinträchtigt, und Wolfram Ruoff befürchtete, dass den Schulkindern der Blick über Leeder versperrt werde, worauf Karg entgegnete, die Klassenzimmer befänden sich im ersten und zweiten Stock. Zudem sollten die Schülerinnen und Schüler lernen und nicht zum Fenster hinausschauen. Auf den Vorschlag von Angelika Gast, den Stadel in die Verlängerung der Schule neben das Musikerheim zu setzen, reagierte Josef Weber, selbst langjähriges Mitglied der Kapelle, mit der Feststellung, dies sei zu weit weg vom Geschehen, und zudem sei dort der Spielplatz geplant. Die
Höhe begründete er damit, dass man die großen Teile der Buden mit dem Traktor in den Stadel bringen und einen Zwischenboden einziehen wolle, um dort Kleinteile zu lagern.
Zweiter Bürgermeister Stephan Völk bezeichnete das geplante Gebäude als sehr wuchtig, in dem Falle stehe aber der Nutzen über der Optik. Gegenüber der Kirche stand bis vor über 200 Jahren das Leederer Schloss, das 1805 im Zuge der Säkularisation abgerissen wurde. Dahinter erstreckte sich der Park, der Hofgarten, in dem die Gemeinde Leeder 1957 die neue Volksschule errichtete, die heute als Standort der Grundschule Fuchstal dient. Gerhard Linder gab vor der Abstimmung über den Bauantrag noch zu bedenken, dass der Hofgarten für Leeder so etwas Ähnliches sei wie die Theresienwiese für München.