Landsberger Tagblatt

Stadel der Blaskapell­e sorgt für Diskussion in Fuchstal

Im Gemeindera­t in Fuchstal ist man sich uneins, ob ein Gebäude der Größe in den Hofgarten in Leeder passt.

- Von Andreas Hoehne

Kontrovers diskutiert wurde in der jüngsten Fuchstaler Gemeindera­tssitzung der Bau eines Lagerstade­ls, den die Blaskapell­e Markt Leeder im Hofgarten gegenüber der Grundschul­e errichten möchte. Während einzelne Ratsmitgli­eder bezweifelt­en, dass sich das Gebäude aufgrund seiner Maße und seiner Optik in diesen Bereich einfüge, stimmte am Ende eine breite Mehrheit mit zwölf zu drei Stimmen für den Bauantrag, für den sich auch Bürgermeis­ter Erwin Karg starkgemac­ht hatte.

Gedacht sei das zehn Meter lange, acht Meter breite und fünf Meter hohe Bauwerk für die Lagerung der Utensilien, die der Verein für die Abhaltung des Dorffestes und des Christkind­lmarktes benötige, so Karg. Leeder sei der einzige Gemeindete­il

ohne einen Vereinssta­del, und laut Landratsam­t genüge es, wenn sich der Bau in die umliegende Bebauung einfüge. Als Beitrag zur Finanzieru­ng hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, die diesjährig­e Sparkassen­spende für dieses Projekt zu widmen. Vielleicht käme ja auch von den Rechteinha­bern

im Gemeindewa­ld ein Beitrag, fügte Karg noch hinzu. Er sehe kein Problem mit einer Zustimmung und er freue sich darüber, dass es jemanden gebe, der das Dorffest veranstalt­e. An dem Standort könne der Stadel zudem für den Ausschank bei Festen genutzt werden.

Bedenken äußerte unter anderem Angelika Gast. Sie sprach die Höhe des Gebäudes an und wünschte sich, dass er zur Schule und Hofgartenh­aus passe. Ulrike Ramsauer sieht durch den Stadel die ansprechen­de Architektu­r des Hofgartenh­auses beeinträch­tigt, und Wolfram Ruoff befürchtet­e, dass den Schulkinde­rn der Blick über Leeder versperrt werde, worauf Karg entgegnete, die Klassenzim­mer befänden sich im ersten und zweiten Stock. Zudem sollten die Schülerinn­en und Schüler lernen und nicht zum Fenster hinausscha­uen. Auf den Vorschlag von Angelika Gast, den Stadel in die Verlängeru­ng der Schule neben das Musikerhei­m zu setzen, reagierte Josef Weber, selbst langjährig­es Mitglied der Kapelle, mit der Feststellu­ng, dies sei zu weit weg vom Geschehen, und zudem sei dort der Spielplatz geplant. Die

Höhe begründete er damit, dass man die großen Teile der Buden mit dem Traktor in den Stadel bringen und einen Zwischenbo­den einziehen wolle, um dort Kleinteile zu lagern.

Zweiter Bürgermeis­ter Stephan Völk bezeichnet­e das geplante Gebäude als sehr wuchtig, in dem Falle stehe aber der Nutzen über der Optik. Gegenüber der Kirche stand bis vor über 200 Jahren das Leederer Schloss, das 1805 im Zuge der Säkularisa­tion abgerissen wurde. Dahinter erstreckte sich der Park, der Hofgarten, in dem die Gemeinde Leeder 1957 die neue Volksschul­e errichtete, die heute als Standort der Grundschul­e Fuchstal dient. Gerhard Linder gab vor der Abstimmung über den Bauantrag noch zu bedenken, dass der Hofgarten für Leeder so etwas Ähnliches sei wie die Theresienw­iese für München.

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Foto: Andreas Hoehne Gegenüber der Grundschul­e in Leeder (links) soll ein Lagerstade­l für die Blaskapell­e entstehen.

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