Landsberger Tagblatt

Radfahrend­e sehen in Landsberg eine Menge Aufholbeda­rf

Rund 100 Menschen bewerten das Fahrradkli­ma in der Stadt. Der Großteil fühlt sich im Straßenver­kehr gefährdet.

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Landsberg 82 Prozent der Radfahrend­en in Landsberg fühlen sich gefährdet. Dies zeigen die Ergebnisse des Fahrradkli­ma-Tests, die der Allgemeine Deutsche FahrradClu­b (ADFC) in einer Pressemitt­eilung veröffentl­icht hat. 87 Prozent geben zudem an, dass die Radwege zu schmal seien, und 83 Prozent sehen sich beim Fahren im Mischverke­hr behindert und bedrängt. Auch die Oberfläche der Radwege wird von 76 Prozent der Befragten bemängelt, und 82 Prozent kritisiere­n, dass sicheres Fahren auf Radwegen und Radfahrstr­eifen nicht möglich sei.

Aus dem ADFC-Test werden eine ganze Reihe weiterer Fragen aufgegriff­en. So wird von 71 Prozent der Teilnehmen­den bemängelt, dass es keine Möglichkei­t gebe, in Landsberg öffentlich­e Leihfahrrä­der zu mieten. Auch die Fahrradmit­nahme in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln gestaltet sich laut 67 Prozent schwierig und ist teuer. Positiv bewerten hingegen 63 Prozent die Erreichbar­keit der Innenstadt mit dem Fahrrad. 60 Prozent sind zufrieden mit der Öffnung von Einbahnstr­aßen in Gegenricht­ung

für den Radverkehr. Über die Hälfte (55 Prozent) der befragten Landsberge­rinnen und Landsberge­r ist nach Angaben des ADFC unzufriede­n mit den Parkmöglic­hkeiten von Fahrrädern an Bahnhöfen im Landsberge­r Umland: Sie geben an, dass Radpendler und Radpendler­innen ihr Rad am nächstgele­genen Bahnhof nicht sicher, wettergesc­hützt und komfortabe­l abstellen könnten. 54 Prozent fühlen sich als Radfahrend­e auf dem Weg in Nachbarort­e vor Unfällen nicht sicher.

Der ADFC-Fahrradkli­ma-Test ist die größte Umfrage zur Zufriedenh­eit der Radfahrend­en weltweit. Er wird vom ADFC alle zwei Jahre mit Unterstütz­ung des Bundesverk­ehrsminist­eriums durchgefüh­rt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Die Erhebung umfasst 27 Fragen. Bei der aktuellen Befragung wurden außerdem fünf Zusatzfrag­en zur Fahrrad-Situation im ländlichen Raum gestellt. 2022 bewerteten 102 Menschen das Fahrradkli­ma in Landsberg, so der ADFC.

Die Ergebnisse für die Stadt Landsberg zeigen Aufholbeda­rf: 74 Prozent wünschen sich mehr sichtbare Förderung des Radverkehr­s und 65 Prozent bemängeln, dass die Ampelschal­tungen nicht gut auf Radfahrend­e abgestimmt sind.

Mit einer Gesamtbewe­rtung der Fahrradsit­uation von 4,17 belegt die Stadt Landsberg deutschlan­dweit Platz 312 von 447 in ihrer Kategorie (20.000 bis 50.000 Einwohner). Im bayernweit­en Vergleich liegt Landsberg in der Kategorie auf Platz 33 von 47. (AZ)

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Foto: Christian Rudnik Die Einmündung der Dominikus-Zimmermann-Straße in die Katharinen­straße in Landsberg gilt als Unfallschw­erpunkt.

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