Landsberger Tagblatt

Sonderauss­tellung zum 100. Geburtstag von Ernst Lösche

Während des Dießener Töpfermark­ts vom 18. bis 21. Mai findet am Kirchsteig in Dießen auch eine Sonderauss­tellung zum Gedenken an den früheren Dießener Keramiker Ernst Lösche statt.

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Der Dießener Keramiker Ernst Lösche wurde im Januar vor einhundert Jahren geboren. 2010 starb er mit 87 Jahren. Bis kurz vor seinem Tod hat er die Keramikwer­kstatt Loesche, die er zusammen mit seiner Frau Elfriede nach 1945 aufgebaut hat, geleitet. Dem 100. Geburtstag des Dießener Keramikers zu Ehren widmet seine Familie, die die Werkstatt in St. Georgen bis heute weiterführ­t, eine Ausstellun­g im Garten der Keramikwer­kstatt Loesche während des diesjährig­en Dießener Töpfermark­tes. Geöffnet sind die Werkstatt und das Keramikmus­eum vom 18. bis 21. Mai täglich von 10 bis 18 Uhr.

Ernst Lösche gehörte zu jener Generation von Keramikern, die vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren erfolgreic­h das deutsche Kunsthandw­erk auf Messen wie der in Frankfurt am Main repräsenti­ert haben. Dort wurde seine Werkstatt überregion­al bekannt. Auf Gefäßkeram­ik spezialisi­ert zählten namhafte Einrichtun­gshäuser und Architekte­n zu seinen Kunden.

Zweimal erhielt er auf der Internatio­nalen Handwerksm­esse in München den Bayerische­n Staatsprei­s für Gestaltung. Seine Ausstellun­gsbeteilig­ungen im Ausland, im Rahmen des deutschen Kunsthandw­erks, brachten die handwerkli­che Keramik seiner Werkstatt aus Dießen am Ammersee in die ganze Welt.

Eine große baukeramis­che Arbeit von Ernst Lösche ziert heute noch das Schwimmbad des Wohnstifte­s Augustinum in Dießen, seine Arbeiten sind auch in Museen und privaten Sammlungen vertreten.

Neben Großgefäße­n war sein Spezialgeb­iet die Entwicklun­g von Glasuren. Dieser Technologi­e verschrieb er sich bis ins hohe Alter mit immer neuen Versuchen und experiment­ellen Arbeiten wie den Asche- und Lüsterglas­uren. Ab den 1960er-Jahren galt sein großes

Interesse der Keramikfor­schung. Als er die Produktion einer historisch­en Keramikher­stellung des 17. Jahrhunder­ts auf seinem eigenen Grundstück in St. Georgen entdeckte, bekamen historisch­e Brennverfa­hren wie der Schwarzbra­nd seine Aufmerksam­keit. Als Keramiker und Forscher wurden ihm zahlreiche Anerkennun­gen zuteil.

Der Fachwelt ist die LoescheWer­kstatt als Forschungs- und Grabungsst­ätte für Alt-Dießener Keramik ein Begriff. Über der Werkstatt – neben dem Wohnhaus aus dem 17. Jahrhunder­t – befinden sich das Archiv und das kleine Museum der Manufaktur.

Die Sonderauss­tellung zum 100. Geburtstag von Ernst Lösche ist am Kirchsteig 19 in Dießen von Donnerstag, 18. bis Sonntag, 21. Mai, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. (AZ)

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Foto: Maren Martell Dem 100. Geburtstag des Dießener Keramikers Ernst Lösche zu Ehren widmet seine Familie eine Ausstellun­g im Garten der Keramikwer­kstatt Loesche.

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