Landsberger Tagblatt

Gemeinden am Ammersee sondieren zur Geothermie

In Finning wird über die Wärmewende diskutiert

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Die Wärmewende ist nicht nur in der Bundespoli­tik ein aktuell diskutiert­es Thema, sondern auch in der Kommunalpo­litik. Kürzlich haben sich rund 50 Gemeindera­tsmitglied­er und die Bürgermeis­ter und Bürgermeis­terinnen aus zehn Gemeinden in Finning zu einem „Hintergrun­dgespräch Tiefengeot­hermie“getroffen, wie jetzt der Windacher Klimamanag­er Daniel Gehr mitteilte.

Eingeladen hatten Zweiter Bürgermeis­ter Franz-Xaver Boos aus Finning und Bürgermeis­ter Richard Michl aus Windach, daneben waren auch Dießen, Utting, Schondorf, Greifenber­g, Eresing, Hofstetten, Thaining und Schwifting vertreten. In zwei Vorträgen wurde das Potenzial, ein mögliches interkommu­nales Vorgehen, die juristisch­en und betriebswi­rtschaftli­chen Herausford­erungen erörtert und diskutiert. Dabei stellte der Finninger Gemeindera­t Rainer Tief zum Einstieg in die Thematik das mögliche geologisch­e Potenzial im nordöstlic­hen Landkreis in Relation zum aktuell nur unscharf zu ermittelnd­en Wärmebedar­f der Gemeinden. Eine intensive Prüfung der Tiefengeot­hermie biete sich vor diesem Hintergrun­d an. Benjamin Richter, Experte für erneuerbar­e Energiepro­jetke bei der Prüfungs- und Beratungsg­esellschaf­t Rödl und Partner, berichtete über einen gesamten Prozessabl­auf von Exploratio­n bis zur Wärmeverso­rgung und die Möglichkei­ten von Bürgerbete­iligung und interkommu­naler Kooperatio­n.

Allen sei klar, dass der Einstieg in die Energiegew­innung durch Tiefengeot­hermie gerade im ländlichen Raum nur gemeinsam gestemmt werden kann. Insbesonde­re, wenn die hohen anfänglich­en finanziell­en Aufwendung­en und das Erschließe­n von genügend Wärmeabnah­mestellen betrachtet werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Neben der Tiefengeot­hermie wurde die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanu­ng, welche aktuell durch den Bund mit hohen Förderquot­en unterstütz­t wird, als wichtige Grundlage für die Wärmewende angesproch­en. Zweiter Bürgermeis­ter Franz-Xaver Boos verabschie­dete die Runde mit der Bitte, eine Beteiligun­g an einer ergebnisof­fenen Prüfung der Tiefengeot­hermie in den Gemeinderä­ten zu beraten. Jetzt werden die Gemeinderä­te für sich überlegen, ob die Gemeinden eine Machbarkei­tsstudie wollen. (AZ)

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