Organspender gesucht
Es ist abzuwarten, was ein Tattoo daran ändern kann, dass Tausende Menschen in Deutschland auf eine Organspende warten. Allerdings ist es ein kreativer Ansatz, ein Problem anzugehen, das sehr einfach zu lösen wäre: Menschen mit dem Thema konfrontieren und sie zu motivieren, sich mal wirklich Gedanken darüber zu machen. Denn natürlich gibt es die ein oder anderen, die als Organspender aus gesundheitlichen Gründen gar nicht infrage kommen oder Transplantationen und Organspenden basierend auf ihrer Religion ablehnen. Ein Großteil der Gesellschaft in Deutschland spricht sich allerdings pro Organspende aus. Stiftungen und Vereine wie die Jungen Helden bedauern allerdings, dass es häufig bei dem mündlichen Willen bleibt.
Ein Kreuz und eine Unterschrift auf einen Organspendeausweis zu setzen, ist nicht besonders zeitoder energieintensiv. Was unter anderem fehlt, ist eine modernere Lösung.
In einer Zeit, in der die Digitalisierung der elendigen Bürokratie das treibende Pferd sein sollte, müsste man sich doch einmal überlegen, ob es nicht noch bessere Möglichkeiten gibt. Ein digitaler Vermerk in der Krankenakte zum Beispiel oder bei der Krankenversicherung. Anstatt bei Arztbesuchen zu bestätigen, dass die Adresse und Telefonnummer noch stimmen, könnte man am Empfang fragen: „Wollen Sie Organspender sein?“
Schlussendlich sollte die Entscheidung leicht fallen, ob auf dem Papier, digital oder im Gespräch mit den Angehörigen, die im Zweifelsfall entscheiden. Wesentlich ist die Antwort, die man sich selbst gibt, wenn man sich fragt: Was würde ich mir wünschen, wenn ich auf ein Spenderorgan angewiesen wäre.