Landsberger Tagblatt

Organspend­er gesucht

- Von Lisa Gilz

Es ist abzuwarten, was ein Tattoo daran ändern kann, dass Tausende Menschen in Deutschlan­d auf eine Organspend­e warten. Allerdings ist es ein kreativer Ansatz, ein Problem anzugehen, das sehr einfach zu lösen wäre: Menschen mit dem Thema konfrontie­ren und sie zu motivieren, sich mal wirklich Gedanken darüber zu machen. Denn natürlich gibt es die ein oder anderen, die als Organspend­er aus gesundheit­lichen Gründen gar nicht infrage kommen oder Transplant­ationen und Organspend­en basierend auf ihrer Religion ablehnen. Ein Großteil der Gesellscha­ft in Deutschlan­d spricht sich allerdings pro Organspend­e aus. Stiftungen und Vereine wie die Jungen Helden bedauern allerdings, dass es häufig bei dem mündlichen Willen bleibt.

Ein Kreuz und eine Unterschri­ft auf einen Organspend­eausweis zu setzen, ist nicht besonders zeitoder energieint­ensiv. Was unter anderem fehlt, ist eine modernere Lösung.

In einer Zeit, in der die Digitalisi­erung der elendigen Bürokratie das treibende Pferd sein sollte, müsste man sich doch einmal überlegen, ob es nicht noch bessere Möglichkei­ten gibt. Ein digitaler Vermerk in der Krankenakt­e zum Beispiel oder bei der Krankenver­sicherung. Anstatt bei Arztbesuch­en zu bestätigen, dass die Adresse und Telefonnum­mer noch stimmen, könnte man am Empfang fragen: „Wollen Sie Organspend­er sein?“

Schlussend­lich sollte die Entscheidu­ng leicht fallen, ob auf dem Papier, digital oder im Gespräch mit den Angehörige­n, die im Zweifelsfa­ll entscheide­n. Wesentlich ist die Antwort, die man sich selbst gibt, wenn man sich fragt: Was würde ich mir wünschen, wenn ich auf ein Spenderorg­an angewiesen wäre.

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