Landsberger Tagblatt

WhatsApp & Co.: Polizei will Betrügern das Handwerk legen

Durch Betrug über Messenger entsteht auch in der Region Landsberg hoher Schaden. Die Polizei setzt auf Prävention.

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Messenger-Apps wie WhatsApp sind mittlerwei­le nicht mehr aus dem Alltag wegzudenke­n. Auf vielen Smartphone­s ist meist mindestens eine dieser Anwendunge­n zu finden. Betrügerin­nen und Betrüger machen sich diese Beliebthei­t zunutze und treten direkt über die Apps mit ihren Opfern in Kontakt. Allein im Jahr 2022 entstand durch diese Art des Betrugs im Zuständigk­eitsbereic­h des Polizeiprä­sidiums Oberbayern Nord, zu dem auch der Landkreis Landsberg gehört, ein Schaden von über 1,2 Millionen Euro. Jetzt startet die Polizei eine Prävention­skampagne.

„Hallo Mama, mein Handy ist kaputtgega­ngen. Das ist meine neue Nummer. Kannst du die abspeicher­n?“So oder so ähnlich erfolge oft der Einstieg in die Betrugstat, teilt die Polizei mit. Nach einigen unverfängl­ichen Nachrichte­n

schildern die vermeintli­chen Angehörige­n, dass dringend eine oder mehrere Rechnungen, etwa für eine Waschmasch­ine oder ein Fahrrad, beglichen werden müssten. Anschließe­nd werden die Angeschrie­benen darum gebeten, die entspreche­nden Beträge, meistens per Sofortüber­weisung, zu überweisen. Auch im laufenden Jahr wurde erneut eine Vielzahl dieser Betrugsfäl­le bei der Polizei registrier­t. Bei vollendete­n Taten wurden hier im Schnitt pro Fall rund 3000 Euro durch die Opfer überwiesen.

Um aufzukläre­n und arglose Bürgerinne­n und Bürger vor der Masche zu warnen, setzt das Polizeiprä­sidium Oberbayern Nord gezielt dort an, wo die Betrugsdel­ikte stattfinde­n: in den Nachrichte­nApps selbst. Mittels einer Grafik kann die darin enthaltene Prävention­sbotschaft ab Mittwoch, 17.

Mai, direkt in den Statusbere­ich von den Nutzerinne­n und Nutzern eingestell­t oder an die eigenen Kontakte weitergele­itet werden. „Wir müssen mit unserer Prävention­sarbeit am Ursprung der Straftat ansetzen“, sagt Polizeiprä­sident

Günther Gietl. „Die Bürgerinne­n und Bürger können wir mit diesem Vorgehen schnell, zielgerich­tet und nachhaltig erreichen.“

Weitere gezielte Aktionen, die unter anderem in enger Zusammenar­beit mit den Polizeidie­nststellen

des Polizeiprä­sidiums Oberbayern Nord und den Landratsäm­tern erfolgen, werden die Prävention­skampagne in den kommenden Wochen und Monaten ergänzen. Das sind laut Polizei die wichtigste­n Prävention­shinweise:

Kontaktier­en Sie ihre Verwandten unter der alten Telefonnum­mer. Prüfen Sie so, ob die erzählte Geschichte wirklich stimmt.

Sie werden unter Druck gesetzt? Das ist Teil der Masche. Gehen Sie einfach nicht darauf ein.

Vermeintli­che Verwandte fordern sofortige finanziell­e Hilfe? Seien Sie vorsichtig.

Gehen Sie nicht auf die Nachrichte­n ein und löschen Sie diese am besten einfach. Blockieren Sie den Kontakt. Erzählen Sie auch anderen von der Masche, um diese zu warnen. (AZ)

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Karl-Josef Hildenbran­d, dpa (Symbolbild) Foto: Betrugsgef­ahr bei WhatsApp und Co.: Die Polizei setzt auf Prävention.

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