Landsberger Tagblatt

Auch der Landkreis möchte eine Blue Community werden

Nach der Stadt Landsberg bekennt sich auch der Kreis zur Initiative. Im Kreisaussc­huss ist davon nicht jeder begeistert.

- Von Dominik Stenzel

Die internatio­nal tätige Bewegung Blue Community setzt sich unter anderem für einen schonenden Umgang mit den Wasserress­ourcen ein und fördert die Nutzung von Leitungswa­sser statt Flaschenwa­sser. Unlängst hat sich bereits die Stadt Landsberg zu der Initiative bekannt, nun möchte der Landkreis nachziehen. In einer Sitzung des Kreisaussc­husses gibt es aber auch kritische Stimmen.

Laut der Sitzungsvo­rlage würde der Landkreis Landsberg durch sein Bekenntnis zu den Blue-Community-Prinzipien eine Vorbildrol­le für die Kommunen einnehmen, die eine entscheide­nde Rolle bei der Trinkwasse­rverfügbar­keit im öffentlich­en Raum einnehmen. Auch auf einen Beschluss der Bundesregi­erung aus dem August 2022 wird verwiesen: In diesem ist festgelegt, dass künftig Trinkwasse­r aus dem Leitungsne­tz an möglichst vielen Orten frei verfügbar sein muss. Der Zugang zu Trinkwasse­r ist in den Augen der Kreisverwa­ltung ferner ein wichtiger Bestandtei­l bei kommunalen Hitzeaktio­nsplänen.

Tobias Linke von der Bayernpart­ei bemängelte, dass durch die Blue Community eine „schöne, heile Welt“vorgegauke­lt werden soll. In seinem Wortbeitra­g ging er auf die einzelnen Prinzipien ein. Eines sieht beispielsw­eise vor, dass Blue Communitie­s die Umsetzung der Menschenre­chte auf Zugang zu sauberem Trinkwasse­r unterstütz­en. Das sei Entwicklun­gshilfe und Sache des Bundes, so Linke. „Mir fällt keine einzige konkrete Maßnahme ein, für die eine Vereinsmit­gliedschaf­t dringend nötig wäre.“Ein Verein müsse sich finanziere­n und dafür gingen Steuergeld­er drauf, befürchtet­e er.

Landrat Thomas Eichinger (CSU) sah sich daraufhin zu einer Klarstellu­ng veranlasst: Mit einem Bekenntnis zur Blue Community sei keine Mitgliedsc­haft verbunden. Es könne ein Signal an jüngere Generation­en gesendet werden, dass die Nutzung von Leitungswa­sser gleichbede­utend mit einer gesunden Ernährung sei. „Es ist Ausdruck dessen, was wir bisher schon tun. Wir waren schon eine Blue Community und das nach außen zu tragen, halte ich für richtig“, sagte Eichinger.

Mit der Gegenstimm­e von Tobias Linke wurde die Teilnahme an der Initiative Blue Community dem Kreistag empfohlen, ebenso wie die selbstverp­flichtende Erklärung zu den Prinzipien. Auf Vorschlag von Hubert Loy (CSU) wurde der Zusatz in den Beschluss aufgenomme­n, dass damit keine finanziell­en Beiträge an die Organisati­on verbunden sind.

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Foto: Karl-Josef Hildenbran­d (Symbolbild) Nach der Stadt soll auch der Landkreis Landsberg eine Blue Community werden. Eines der Prinzipien sieht die Nutzung von Leitungswa­sser statt Flaschenwa­sser vor.

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