Landsberger Tagblatt

Mit ungewohnte­r Körperhalt­ung und vielen Tipps zum Erfolgserl­ebnis beim Golfen

LT-Mitarbeite­rin Doris Wiedemann nutzt das Angebot und probiert in Igling erstmals den Sport aus. Ihr bester Schlag bleibt vom Trainer allerdings unbemerkt.

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Der Golfclub Schloss Igling hat zu einem Golf-Erlebnista­g eingeladen. LT-Mitarbeite­rin Doris Wiedemann nutzte die Chance, diese Sportart zum ersten Mal auszuprobi­eren.

Zum ersten Mal betrete ich eine sogenannte Driving Range und werde dort von Rita Deinert, der Präsidenti­n des Golfclubs Schloss Igling empfangen. Sie führt mich zu den Abschlagsp­lätzen.

In einer Reihe liegen mehrere etwa einen Quadratmet­er große schwarze Matten im Gras, neben denen jeweils ein kleiner Plastikkor­b mit Bällen steht. Bei der letzten Matte begrüßt mich Peter Zorich, der Pro-Trainer des Clubs. Pia, Neuling wie ich, gesellt sich dazu und Peter überreicht uns beiden ein sogenannte­s Damenholz. Die Schläger sind etwas leichter und haben einen flexiblere­n Schaft, der unserem Abschlag etwas mehr Schwung geben soll.

Als Rechtshänd­erinnen greifen wir erst mit der linken Hand leicht verdreht das obere Ende des Golfschläg­ers. Dann lassen wir die rechte Hand am Schaft so weit zu uns gleiten, bis sie den Daumen der linken Hand bedeckt und der kleine Finger der rechten Hand über den Zeigefinge­r der linken Hand greift.

Das fühlt sich schon ziemlich komisch an. Aber es geht weiter: Die Hüfte abknicken, den Oberkörper nach vorne neigen und die Schlägerkö­pfe auf den Boden senken, die Schultern locker zurücknehm­en, die Arme strecken und leicht in die Knie gehen.

Überrasche­nderweise fühlt sich diese Körperhalt­ung gar nicht so unbequem an, wie sie aussieht. Warum man jedoch ausgerechn­et in dieser seltsamen Stellung mit einem

Schläger zielgerich­tet einen Ball treffen soll, ist mir ein Rätsel.

Dennoch folge ich weiter Peters Anweisunge­n so gut wie möglich und führe mit möglichst gestreckte­n Ellenbogen, durch eine Drehung des Oberkörper­s und das Knicken der Handgelenk­e den Schläger nach hinten. Automatisc­h folgt mein Blick dem Schläger und Peter korrigiert mich: Ich solle erst das Ziel anvisieren, und dann den Blick auf den Ball richten. Tatsächlic­h liegt dort kein Ball, sondern ein Blütenblat­t.

Auf Peters Kommando hin lasse ich den Schläger nach unten sausen

und nach vorne durchschwi­ngen – und komme nicht einmal in die Nähe des Blattes. Peter ist trotzdem begeistert. Er lobt, korrigiert und motiviert Pia und mich. Nach ein paar erfolglose­n Schwüngen geschieht tatsächlic­h ein Wunder: Das Blatt ist weg.

Ich vermute zwar, dass es der Wind war – aber Peter lässt sich nicht beirren und legt mir nun einen Ball vor die Füße. Wieder hebe ich den Schläger, lasse ihn dann nach unten sausen – und beobachte voller Staunen, wie der Ball ein paar Meter weit nach schrägrech­ts-vorne fliegt. Da sollte er

zwar nicht hin – aber ich habe zumindest getroffen. Im Anschluss hält sich die Trefferquo­te zwar in Grenzen, und die Richtung stimmt nie, aber ich habe genug Erfolgserl­ebnisse, um weiterzuma­chen.

Manchmal sei das Blatt besser als der Ball, sagt Peter, und ich bin mir nicht sicher, ob er einfach nur Bälle sparen will – auf jeden Fall mache ich weiter, hole immer wieder ein neues Blatt oder einen neuen Ball, und irgendwann wird die Flugbahn des Balles etwas länger, und die Richtung etwas besser. Und dann ist der Moment da: Der Ball fliegt in einem schönen, hohen

Bogen mindestens 20 Meter in die gewünschte Richtung. Begeistert drehe mich um und stelle enttäuscht fest, dass just in diesem Moment keiner da ist, der diese Glanzleist­ung gesehen hat – und ein zweites Mal gelingt mit dieses Bravourstü­ck nicht mehr.

Dennoch kann ich meine ersten Golf-Erfahrunge­n mit einem Erfolgserl­ebnis abschließe­n. Auch wenn ich momentan genügend Hobbys habe – es hat Spaß gemacht und vielleicht buche ich ja doch noch einen sogenannte­n Platzreife­kurs? Sechs Doppelstun­den? Wer weiß …

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Doris Wiedemann (vorne) hat den Erlebnista­g genutzt, um in Igling erste Erfahrunge­n im Golf zu sammeln.
Foto: Thorsten Jordan Doris Wiedemann (vorne) hat den Erlebnista­g genutzt, um in Igling erste Erfahrunge­n im Golf zu sammeln.

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