Umsatz von Delo überspringt 200-Millionen-Euro-Marke
Der Spezialklebstoff-Hersteller Delo ist nicht zu bremsen. Der Umsatz erreicht einen neuen Höchstwert. Demnächst soll in Schöffelding erneut erweitert werden.
Wie vor einem Jahr prognostiziert, hat der HightechKlebstoff-Hersteller Delo mit Sitz in Schöffelding in seinem vergangenen Geschäftsjahr (1. April 2022 bis 31. März 2023) seinen Umsatz auf über 200 Millionen Euro erhöhen können. Die Bilanz weist knapp 205 Millionen Euro aus, meldet das Unternehmen. Das entspreche einem Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für den Hersteller von Spezialklebstoffen und anderen multifunktionalen Materialien erwiesen sich insbesondere Japan und die USA als Wachstumstreiber.
Der Anteil der Region Amerika am Gesamtumsatz stieg dadurch auf 18 Prozent. Die Bedeutung Asiens als wichtigste Region reduzierte sich auf einen Umsatzanteil von 48 Prozent. Weitere 34 Prozent der Erlöse wurden in Europa verbucht. Insgesamt erwirtschaftete Delo 83 Prozent des Umsatzes im
Ausland. Auf Branchenebene waren die Halbleiterbranche, die Automobilindustrie und die Unterhaltungselektronik weiterhin die wichtigsten Säulen.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war sehr erfolgreich, aber gleichzeitig auch sehr fordernd”, erklärt
Dr.-Ing. Wolf Herold, Geschäftsführender Gesellschafter von Delo. „Zwar spielt Russland für uns als Markt keine Rolle, aber der Krieg in der Ukraine führte zu stark steigenden Rohstoffpreisen, komplizierter Logistik nach Asien und großen Unsicherheiten bei der
Energieversorgung.“Wie schon während Corona-Zeiten habe das Unternehmen von einem hohen Lagerbestand, einer großen operativen Flexibilität und somit die Kunden von einer hohen Liefersicherheit profitiert.
Der Anteil der Investitionen in Forschung und Entwicklung lag wie in den Vorjahren bei etwa 15 Prozent des Umsatzes. Zudem wurde verstärkt in internationale Aktivitäten investiert. So bezog Delo neue oder vergrößerte Räumlichkeiten in Shenzhen (China), Seoul (Korea) sowie Boston und San José (beide USA).
Daneben läuft momentan die Suche nach einem weiteren Produktionsstandort, der in Südostasien errichtet werden soll. Am Hauptsitz im Windacher Ortsteil Schöffelding wird aber ebenfalls weiter kräftig investiert: Hier sollen noch dieses Jahr die Bauarbeiten für eine voll automatisierte 6000 Quadratmeter große Lagerhalle beginnen, kündigt das Unternehmen an.
Anfang Mai wurde der 1000. Mitarbeiter begrüßt. Damit beschäftigt der Klebstoffhersteller aktuell 100 Mitarbeitende mehr als vor einem Jahr. Im aktuellen Geschäftsjahr sollen mehr als 200 weitere Stellen geschaffen werden. Seinen Beschäftigten wird das Familienunternehmen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2000 Euro zahlen.
Wie groß das Unternehmen, das an der Autobahn bei Schöffelding angesiedelt ist, in den vergangenen Jahren geworden ist, zeigt ein Zehn-Jahres-Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012/13 lag der Umsatz erst bei 52 Millionen Euro, also gerade mal ein Viertel des letztjährigen Umsatzes. Die Mitarbeiterzahl stieg innerhalb von zehn Jahren von etwas über 400 auf über 1000 an. (AZ)