Landsberger Tagblatt

Kein Genderster­n mehr am Dießener Taubenturm

Die Aktion des Heimatvere­ins ist nach einem Jahr und vielen Diskussion­en beendet

- Von Gerald Modlinger

In reinstem Weiß erstrahlt seit ein paar Wochen wieder der Durchgang des Taubenturm­s am Dießener Klosterhof. Die Schrammen, die mutmaßlich ein Lkw an dem Gebäude verursacht hat, sind ebenso nicht mehr zu sehen wie die Aufschrift „Diessener*innen“.

Besonders Letzteres ist Bayernpart­ei-Gemeindera­t Michael Hofmann aufgefalle­n, der ein Foto des frisch gestrichen­en Taubenturm­Durchgangs gepostet hat und dies so kommentier­t: „Mit einem riesigen Theater wurde ein Dießener Denkmal missbrauch­t und verunstalt­et. Still und leise wurde ihm wieder seine Ehre und Schönheit zurückgege­ben.“

Wir erinnern uns: Vor allem in Dießen hatte es einen großen Aufschrei gegeben, als Hofmann als Verbandsra­t bei der Volkshochs­chule (VHS) durchgeset­zt hatte, dass in VHS-Veröffentl­ichungen der Genderster­n nicht mehr verwendet werden darf. Im RathausDur­chgang tauchte daraufhin über Nacht der Schriftzug „Diessener*innen“auf. Als ihn die Marktgemei­nde überstreic­hen ließ, bezog der Heimatvere­in Dießen Position und ließ das Sternchen-Wort im Durchgang des ihm gehörenden Taubenturm­s öffentlich­keitswirks­am anbringen und wollte das, wie es im vergangene­n Mai hieß, als „langfristi­ge Aktion“verstanden wissen.

Nach knapp einem Jahr wurde diese Aktion nun beendet, bestätigte Katharina Andress, die für den Taubenturm zuständige Referentin des Heimatvere­ins. Die Aufschrift sei bei einer ohnehin geplanten Renovierun­g des Durchgangs überstrich­en worden. Der Schriftzug mit Genderster­n sei von vornherein als „temporäre Aktion für das Jahr 2022“geplant gewesen, erklärte Andress.

Sie sollte zum Ausdruck bringen, dass der Heimatvere­in die Aktion am Rathaus „explizit“unterstütz­e. Allerdings sei das auch im Verein „kontrovers“diskutiert worden, zuletzt auch bei der Mitglieder­versammlun­g Anfang des Monats. Da war das „Diessener*innen“-Wort jedoch schon nicht mehr am Taubenturm zu sehen.

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